„… Juden sind hier nicht mehr aufhältlich.“
Die Ausgrenzung jüdischer Kurgäste in Garmisch-Partenkirchen
1937/38

 

 

1933 - „… in unerwarteter Zahl hier eingetroffene Gäste jüdischer Abstammung“

Nach dem 30. Januar 1933 hatte der Antisemitismus im Garmisch-Partenkirchner Fremdenverkehr freie Bahn. Das begann im Mai zunächst auf leisen Sohlen: Die Münchner ALA-Anzeigengesellschaft, die führende Anzeigengesellschaften im Presseimperium des deutschnationalen Hugenberg-Konzerns, wandte sich an den Garmischer NS-Bürgermeister Josef Thomma mit der Erwartung, „als rein deutsches Unternehmen mit betont nationaler Einstellung bei der Erledigung der Fremdenverkehrsreklame von nun ab stärker als andere oder jüdische Vermittlungsstellen berücksichtigt“ zu werden. Mit Erfolg: Drei Wochen später konnte die ALA allen Garmischer und Partenkirchner Hotels und Pensionen mitteilen, dass „einzig und allein wir“ von der Kurverwaltung mit der Anzeigenwerbung für die Sommersaison 1933 beauftragt worden waren. Das tat dem Zustrom jüdischer Gäste nach Garmisch-Partenkirchen zunächst noch keinen Abbruch. Und sie schienen sich auch nach wie vor recht wohl zu fühlen. Das Garmischer Bezirksamt wunderte sich jedenfalls über die „in unerwarteter Zahl hier eingetroffenen fremden Gäste jüdischer Abstammung“ und stellte fest, dass sie das ganze Jahr über „unbehelligt“ und „unbelästigt“ geblieben waren.Quelle 6

 

Beispiele führender Hotels und Pensionen in den Märkten Garmisch und Partenkirchen um 1930

Hotel Alpenhof

Hotel Neuwerdenfels

 

 

Hotel Gibson

Hotel Sonnenbichl

 

 

Pension Förtsch

Pension Kustermann

 

© Alois Schwarzmüller 2009