|
Alois Schwarzmüller Beiträge zur Geschichte des Marktes Garmisch-Partenkirchen im 20. Jahrhundert |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Werdenfels-Gymnasium
Garmisch-Partenkirchen:
Biographisches und Nachrufe In den Jahresberichten der Schule finden
sich
in großer Zahl
Würdigungen von Kolleginnen und Kollegen, die aus dem Dienst
geschieden oder die gestorben sind. Nicht immer lässt sich der Verfasser
exakt bestimmen, meist war es ein Schulleiter, ein Fachkollege oder ein
Mitglied des Personalrats. Zum Teil sind sprachliche Meisterwerke
entstanden, die es wert sind, wieder ans Licht gebracht zu werden.
Nicht alle Lehrerinnen und Lehrer des WG zeigten - aus
heutiger Sicht - ein charakterstarkes, pädagogisch vorbildliches
Auftreten. Wer das Pech hatte, in den Jahren geboren zu werden, die dem
Ersten Weltkrieg, der Weimarer Republik und dem Dritten Reich
vorausgingen, der wurde nicht selten entweder aus Überzeugung, aus
Karrieregründen oder aus Not und Zwang aktiver Teilnehmer heute zurecht
geschmähter politischer Verhältnisse. Nicht jeder konnte oder wollte die
Prüfungen der Zeit bestehen. Diese Biographien sollen aber auch nicht
verschwiegen werden, sie sind Teil des Stroms der Geschichte, der auch das
Loisachtal nicht verschont hat.
Es gab aber auch die anderen, die zu gleicher Zeit Mut und
Charakter bewiesen, keine Mitläufer waren, ihren Schülern gegenüber
Anstand und Persönlichkeit unter Beweis stellten. Und schließlich die Reihe derer, die ihren Schülern (und der Autor gehörte dazu) aus ihren Kriegs- und Alltagserlebnissen spannend, aufregend erzählt haben – als Soldaten, als HJ-Mitglieder, als Zeitzeugen, – und wir Schüler saßen gebannt in ihrem Unterricht. Weil sie oft die ersten und einzigen waren, von denen wir etwas über diese schrecklichen "tausend Jahre" in Garmisch-Partenkirchen hörten. Über die Verfolgung von Juden in Garmisch-Partenkirchen, über die Aufmärsche von Partei, SA, HJ. Über Bürgermeister und Kreisleiter.
Unvergessen bleibt Studienrat Ferdinand Strauß mit der
Schilderung seiner Erlebnisse am 10. November 1938 in der damaligen
"Oberschule für Jungen", auf dem „Adolf-Wagner-Platz“ (heute
Marienplatz), über den Ausflug mit seiner Klasse auf die Wettersteinalm,
über die Flucht vor diesen Ereignissen, um weiteres Unheil "für meine
Buben ... durch meine Buben" zu verhindern, über die Genehmigung dieses
Ausflugs, dieser Flucht vor den Nazis durch den damaligen Schulleiter
Josef Höllerer!
Von ihnen allen ist hier in alphabetischer Reihenfolge die
Rede:
An die Nachgeborenen Ihr, die ihr
auftauchen werdet aus der Flut
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||