Das Organisationskomitee der V. Olympischen
Winterspiele 1940 Garmisch-Partenkirchen
Dr. Karl Ritter von Halt
(1891-1964)
Informationen dazu unter
www.gapgeschichte.de
Herzog
Adolf Friedrich zu Mecklenburg
(1873-1969)
Gouverneur der ehemals deutschen Kolonie Togo von 1912 bis 1914,
identifiziert sich in der Kolonialfrage ganz mit der
nationalsozialistischen Position.
1926-1956 Mitglied des IOC
1949-1951 Präsident des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland
Walter von Reichenau
General der Artillerie (1884-1942)
1933 Chef des Wehrmachtsamtes im Reichswehrministerium,
1938–1942 Mitglied des IOC
Mitglied des OK für die Olympiade 1936, enger Freund Carl Diems
Im
Russlandfeldzug
befehligte von Reichenau zunächst die 6. Armee. Im August 1941 befahl er
die Ermordung von 90 jüdischen Kindern in
Bjelaja Zerkow.
Aufgrund enger Kontakte zum Führer des Sonderkommandos 4a,
SS-Standartenführer
Paul Blobel, kam
es außerdem zur engen "Zusammenarbeit" zwischen Wehrmacht und
Sonderkommando beim größten Massaker in der Sowjetunion während des
Zweiten Weltkriegs, dem Massaker von
Babi Jar, bei dem
30.000 Menschen getötet wurden.
Am
10. Oktober
1941 rief von
Reichenau im so genannten "Reichenau-Befehl" seine Soldaten unverhohlen
zur Ermordung von Juden auf: "Hinsichtlich des Verhaltens der Truppe
gegenüber dem bolschewistischen System bestehen vielfach noch unklare
Vorstellungen. Das wesentlichste Ziel des Feldzuges gegen das
jüdisch-bolschewistische System ist die völlige Zerschlagung der
Machtmittel und die Ausrottung des asiatischen Einflusses im
europäischen Kulturkreis. Hierdurch entstehen auch für die Truppe
Aufgaben, die über das hergebrachte einseitige Soldatentum hinausgehen.
Der Soldat ist im Ostraum nicht nur ein Kämpfer nach den Regeln der
Kriegskunst, sondern auch Träger einer unerbittlichen völkischen Idee
und der Rächer für alle Bestialitäten, die deutschem und artverwandtem
Volkstum zugefügt wurden. Deshalb muss der Soldat für die Notwendigkeit
der harten, aber gerechten Sühne am jüdischen Untermenschentum volles
Verständnis haben. Sie hat den weiteren Zweck, Erhebungen im Rücken der
Wehrmacht, die erfahrungsgemäß stets von Juden angezettelt wurden, im
Keime zu ersticken."
Hans Pfundtner
Staatssekretär im Reichsinnenministerium
(1881-1945)
Er war 1935
maßgeblich an der Ausarbeitung und Formulierung des
"Gesetzes zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre"
beteiligt. Die so genannten
Nürnberger Rassengesetze
diffamierten die
jüdischen
Bürger des Deutschen Reiches.
Hermann Esser
Staatssekretär im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda
(1900-1981)
Esser war Schriftleiter des Völkischen Beobachters seit 1923 und
fanatischer Antisemit. 1936 wurde er
Präsident des
Reichsfremdenverkehrsverbandes und 1939 Staatssekretär für
Fremdenverkehr.
In seinem
1939 erschienenen
Machwerk "Die jüdische Weltpest", das er zwei Monate nach den
Novemberpogromen
von
1938 fertig
gestellt hatte, unterstellte er, die Juden bekämen nur, was ihnen
gebühre.
Adolf Wagner
Staatsminister (1890-1944)
Adolf Wagner, seit 1922 Mitglied der NSDAP, war von 1929 bis 1942
Gauleiter von München-Oberbayern, von 1933 bis 1944 Bayerischer
Staatsminister des Innern und von 1936 bis 1944 auch Bayerischer
Staatsminister für Unterricht und Kultus. Der Marienplatz in Garmisch
wurde 1935 nach ihm benannt. Zusammen mit
Heinrich Himmler
war er für das
Schutzhaftwesen
in Bayern verantwortlich. Schon 1933 waren über 4.000 Personen
inhaftiert, die Hälfte davon im
KZ Dachau. 1941
versuchte er, die
Kruzifixe aus den
bayerischen Schulen entfernen zu lassen; angesichts starken Widerstands
in der Bevölkerung wurde diese Aktion allerdings abgebrochen.
Hans von Tschammer und Osten
Reichssportführer
(1887-1943)
Ab
1933 war er als
"Reichssportführer" und Vorsitzender des "Deutschen Reichsausschusses
für Leibesübungen" (DRA) und des "Nationalsozialistischen Reichsbundes
für Leibesübungen" (NSRL) der oberste Gleichschalter der vielfältigen
Turn- und Sportbewegung in Deutschland.
1937 verlangte
Tschammer von allen Jugendliche, die in Sport- oder Turnvereinen waren,
in die Hitler-Jugend (HJ)
einzutreten. Seine programmatische Haltung wird deutlich in einer Rede,
die er nach seiner Ernennung zum Reichssportführer gehalten hat. Dort
heißt es: "Turnen und Sport sind nicht
dafür da, um das persönliche Wohlbefinden von Privatleuten zu fördern.
[...] Für die männliche Jugend müssen die Orte der Leibesübungen
Pflanzstätte soldatischer Tugend sein."
Dr. Carl Diem
Generalsekretär
(1882-1962)
Diem
war einer der ersten bedeutenden deutschen Sportfunktionäre.
Der olympische Fackellauf und das deutsche Sportabzeichen wurden von ihm
initiiert. Als Generalsekretär des Organisationskomitees war er
maßgeblich an Planung und Durchführung der
Olympischen Spiele 1936
in Berlin beteiligt. Sein Denken stand ganz in der Tradition, die Turnen
und Sport als Vorübung für erfolgreiches militärisches Tun sah: "Sport
... ist für uns eine Schule der Vaterlandsverteidigung, die wir auf uns
nehmen, bis uns der Ruf zu den Waffen erreicht: Der gute Kämpfer greift
an und bricht jeden Widerstand." Über den Krieg gegen Frankreich im Mai
1940 schwärmte er von "einem kühnen kämpferischen sportlichen
Wettstreit", der "in die Höhenlage des kriegerischen Ernstes
hinaufgestiegen" sei. Noch in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges
trieb Diem Kinder vom so genannten HJ-Volkssturm auf dem Reichssportfeld
des Berliner Olympiageländes in einen aussichtslosen Kampf und in den
Tod.
Nach einer Distanzierung des Leiters der von Diem gegründeten
Deutschen Sporthochschule
1995 wurden Schulen, Straßen und Sporthallen, die nach Carl Diem benannt
waren, umbenannt. So beispielsweise auch 2004 nach langen Diskussionen
eine Halle in seiner Geburtsstadt Würzburg. Auch das Carl-Diem-Schild,
das der
Deutsche Leichtathletik Verband
seit
1962 an verdiente
Funktionäre vergibt, wurde
2002 in
DLV-Ehrenschild umbenannt.
Dr. Leonardo Conti
Reichsgesundheitsführer
(1900-1945)
1939 wurde Conti zum Reichsgesundheitsführer und Staatssekretär im
Innenministerium ernannt, 1944 zum SS-Obergruppenführer (General)
befördert. Seiner politischen Überzeugung folgend widmete er sich stets
kompromisslos und mit Härte besonders der Judenverfolgung und der damit
für ihn verbundenen rassischen Probleme. Mit der Ernennung zum
Reichsgesundheitsführer war Conti automatisch auch Chef der
Reichsärztekammer, Leiter des NS-Ärztebundes und Leiter des Hauptamtes
für Volksgesundheit. Er sorgte für den Ausbau der Gesundheitsämter, um
damit eine erbbiologische Kontrolle und Selektion der Bevölkerung zu
ermöglichen. Conti war von der Notwendigkeit des „Ausmerzens“ ebenso
überzeugt wie von der rassischen „Leistungssteigerung“. Er war
mitverantwortlich für Zwangssterilisationen und Euthanasiemaßnahmen.
Seine Beteiligung an Menschenversuchen ist unbestritten. Nach der
deutschen Kapitulation sollte er sich wegen seiner Verwicklung am
Euthanasieprogramm
im
Nürnberger Ärzteprozess
verantworten, erhängte sich aber am 6. Oktober 1945 in seiner Zelle.
Dr.
Bodo Lafferentz
NS-Gemeinschaft
„Kraft durch Freude“ (1897-1974)
Der Reichsamtsleiter von "Kraft durch
Freude", VW-Direktor und Schwiegersohn von Winifred Wagner, gründete in
Bayreuth ein Institut für physikalische Forschung: "Wunderwaffen"
standen im Mittelpunkt seiner Bemühungen - zum Beispiel der Einsatz von
Fernsehkameras bei der Steuerung von intelligenten Bomben und Raketen
auf Nordamerika. Qualifizierte Häftlinge wurden aus verschiedenen
Konzentrationslagern als preiswerte Arbeitskräfte zusammengezogen,
insbesondere aus den KZs Neuengamme, Groß-Rosen und Dachau. Das war im
System der Konzentrationslager ziemlich einmalig und wohl nur aufgrund
bester Beziehungen möglich.
Jakob Scheck
1. Bürgermeister des Marktes Garmisch-Partenkirchen
(1901-1992)
Josef Thomma
2. Bürgermeister von Garmisch-Partenkirchen
Anton Reitinger
Kurdirektor von Garmisch-Partenkirchen
Max Werneck
Olympia-Verkehrsamt Garmisch-Partenkirchen
Friedrich Döhlemann
Generaldirektor,
Schatzmeister des OK
Dr. Reinhard Wiesend
Vorstand des Bezirksamtes Garmisch-Partenkirchen
Arno Breitmeyer
Auslandsreferent des Reichssportführers
(1903-1945)
Mitglied des deutschen NOK von 1943 bis 1944
Dr. Karl Gossel
Reichsfinanzministerium (1892-1966)
von
Manteuffel
Reichsfinanzministerium
Heinrich Gareis
Regierungspräsident Oberbayern 1934 bis 1943, SS-Oberführer
Präsident Durst
Landesarbeitsamt München
Fritz Grau
Fachamt Bobsport
Max
Hoenicke
Fachamt Eissport
Gustav Räther
Fachamt Skilauf
Ritter von Lex
Reichsinnenministerium (1893-1970)
Richard Wöllke
Reichsinnenministerium
Dr.
Fritz Mahlo
Reichsministerium für Propaganda und Volksaufklärung
Walter Titel
Major der Schutzpolizei und Verkehrsreferent im
Reichspropagandaministerium
Graf Wolf Werner von der Schulenburg
Deutscher Olympischer Ausschuss -
SA-Oberführer
Eugen Ritter
von Schobert
Kommandierender General des VII. Armeekorps München
Hans Gerd Winter
Reichsbahnzentrale für den Deutschen Reiseverkehr
Dr.
Hans Bollmann
Reichsausschuss der Sportschriftleiter
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