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1936 - Anmerkungen zu den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen |
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"Keine wirklich günstigen finanziellen Ergebnisse" - Die Kosten der Spiele
16.07.1934
Sitzung des Finanzausschusses und des
Olympia-Bauamts betr. Eisstadion in Garmisch-Partenkirchen im Hotel „Zur
Post" Partenkirchen
Reichssportführer von Tschammer und Osten
Dr. Ritter von Halt, Präsident der IV. Olympischen
Winterspiele
Ministerialrat Jan, Bayerisches Staatsministerium
Direktor Döhlemann, Schatzmeister der IV: O.W.Sp.
Landesbaurat Brücklmeier, München
Oberregierungsrat Runge, Reichswehrministerium
Oberregierungsrat Dr. Fux, Garmisch
Bürgermeister Thomma, Garmisch
Bürgermeister Scheck, Partenkirchen
Josef Maier, Führer des DSV
Kurdirektor Reitinger, Garmisch
Baron Le Fort, Generalsekretär der IV. O.W.Sp.
H.E. Endress, Vorsitzender des Fachausschusses für
Bob
Hanns Kilian, Fachausschuss für Bob
Emil Bickel, Fachausschuss für Bob
Guy Schmidt, München, Fachausschuss für Ski
Karl Beckert, Partenkirchen, Fachausschuss für Ski
Martin Neuner, Partenkirchen, Fachausschuss für Ski
Karl Neuner, Partenkirchen, Fachausschuss für Ski
Johann Neuner, Garmisch, Fachausschuss für Ski
Orwitz, Propagandawart DSV, München
Heinrich Clausing, Fachausschuss für Eislauf
Apotheker Ryhiner, Fachausschuss für Eislauf
Bez. Ing. Thiele, Garmisch
C. J. Luther, München
Architekt Ostler, Garmisch
Ing. Dürr, München
Architekt Albinger, Partenkirchen
Stadtbaumeister Beck, Garmisch
„… Reichssportführer von Tschammer und Osten … müsse
eindeutig erklären, dass er der Gemeinde Garmisch und ihrem Vertreter,
dem 1. Bürgermeister Thomma, schärfstes Misstrauen aussprechen müsse…
Ihm sei ein Gemeinderatsbeschluss der Gemeinde Garmisch zugestellt
worden, den er in jeder Beziehung ablehnen müsse. Es ginge nicht an,
dass eine untergeordnete Verwaltungsbehörde aus Gründen, die zum größten
Teil auf persönlichem Gebiet liegen, eine Arbeit, die die Arbeit des
Reiches sei, sabotiere. Er müsse von dem Gemeinderat und insbesondere
ihrem Vertreter, Herrn Bürgermeister Thomma, verlangen, dass das dem
Generalsekretär Baron Le Fort auf parlamentarischem Wege
entgegengebrachte Misstrauensvotum umgehend zurückgenommen würde,
andererseits sähe er sich gezwungen, ohne Rücksicht auf die Person, die
Konsequenzen zu ziehen. Er würde dem Herrn Reichsinnenminister wie auch
dem Herrn Reichsminister Hess, nachdem man es für nötig befunden habe,
die Angelegenheit in Garmisch auch parteimäßig zu behandeln, Vortrag
darüber geben. Ebenso wolle er die Bayerische Staatsregierung von diesem
Verhalten der Gemeinde Garmisch verständigen…
Bürgermeister Thomma … erklärt, dass die Gemeinde
Garmisch die Arbeit des Organisations-Komitees niemals habe sabotieren
wollen… Dann kommt er auf den Gemeinderatsbeschluss zu sprechen, der dem
Generalsekretär Baron Le Fort das Misstrauen ausspricht. Er erklärt die
Gründe dieses Misstrauensvotums… Insbesondere verwahrt er sich dagegen,
dass Baron Le Fort in einer Sitzung dem Stadtbaumeister Beck gegenüber
geäußert habe, dass wenn die Gemeinde in Sachen Kunsteis-Stadion weitere
Schwierigkeiten mache, das Eisstadion doch noch in Partenkirchen gebaut
werden müsse…
Dr. von Halt weist darauf hin, … es sei nie die Rede
gewesen, die Gemeinde Garmisch vor vollendete Tatsachen zu stellen weder
bei der Platzfrage für das Eisstadion noch bei der Bauart…
Bürgermeister Thomma gibt die offizielle Erklärung
ab, dass die Gemeinde Garmisch wie bisher an den Vorbereitungen der
Olympischen Winterspiele mitarbeiten wird….
Der Reichssportführer schließt die Sitzung und gibt
seiner Freude Ausdruck, dass die … Grundlage für eine gedeihliche
Zusammenarbeit zwischen Gemeinde Garmisch und Organisationskomitee
geschaffen sei. Notwenig erscheine ihm, dass endgültig ein Weg gefunden
werden müsse, beide Gemeinden zu einem einheitlichen Ganzen
zusammenzuschweißen." Bayerisches Hauptstaatsarchiv - MK 41598
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