|
"Berge, Feuer, Fahnen" - HJ in
Garmisch-Partenkirchen
HJ-Obergebietsführer
Emil Klein[1]
Herkunft
Emil Klein war die zentrale Figur im HJ-Obergebiet 19. Er
„herrschte“ damit "tausend Jahre" über Tausende von Jungen in Oberbayern
(Hochland), in Schwaben, in der Pfalz und in Franken. 1905 ist er in
Oldenburg zur Welt gekommen, besuchte Schulen in Innsbruck, Meran und
München, absolvierte von 1920 bis 1923 eine kaufmännische Lehre, trat in
die Städtische Höhere Handelsschule in München ein, wurde Bankbeamter,
Mitinhaber der Revisions-Kanzlei-Gemeinschaft Eugen Klein & Sohn, wurde
in mehreren Strafverfahren angeklagt und verurteilt. Ende 1932 nach
einer Verurteilung wegen Verstoßes gegen das Republikschutzgesetz setzte
er sich zeitweilig nach Österreich ab.

|

|
Einladung zum HJ-Werbeabend im Oktober
1933
|
Emil Klein 1936
(Foto: wikipedia.de)
|
Emil Klein sprach im Dezember
1933 im "Rassen" bei einem „Werbe- und Elternabend" des Deutschen Jungvolks:
Im Partenkirchner Rassensaal begrüßte HJ-Stammführer Georg
Gutbrod unter den Klängen des Hohenfriedberger Marsches Jugendliche und
Eltern, HJ-Landesführer Emil Klein, NSDAP-Kreisleiter Hans Hartmann,
Landrat Dr. Fux sowie die NS-Bürgermeister Jakob Scheck aus
Partenkirchen und Josef Thomma aus Garmisch. Er erklärte, die
Arbeit der Hitlerjugend „sei vom Staat geschützt“ und forderte deshalb
auch die katholische Jugend, die sich noch sträubte, zum Eintritt auf.
Landesführer Emil Klein hielt die Festansprache, nannte die Jugend den
„Garant des Sieges der nationalen Revolution“, sie habe „mit
Begeisterung und Freuden den Weg des Führers eingeschlagen.“
Widersacher waren ihm „arme Stümper“. Vorwürfe, dass die Hitlerjugend
bloß „marschiere“, fegte er beiseite. Marschieren sei „etwas unbedingt
Unerlässliches. Man muss dem „Spießer“ zeigen, dass sich etwas rührt.
Der Gleichschritt ist etwas Herrliches. Aus Jungens müssen Soldaten
geformt werden.“[2]
Verächtlichmachung der Gegner und soldatische Erziehung der Jugend – das
war das Kerngeschäft von Emil Klein. Im Schutz der Diktatur konnte er
sich damit ungehindert entfalten.
„1200 Hitlerjungen auf Skiern in Garmisch-Partenkirchen“
Im Februar 1934, genau zwei Jahre vor Beginn der IV.
Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen, trat Emil Klein vor
1200 Hitlerjungen auf Skiern als Gesamtleiter der „größten
skisportlichen Veranstaltung aller Zeiten“ in Erscheinung.
Unterbannführer Lorenz Sonderer aus Murnau war skisportlicher
Organisationsleiter. Alle Kampfrichter kamen aus den Reihen der
HJ-Führerschaft. Neben dem Bann Werdenfels waren weitere Teilnehmer aus
Berchtesgaden, Allgäu, München, Oberland und Landsberg gemeldet.[3]
1937 - Propagandamärsche der HJ in allen Gemeinden
des Bezirkes Garmisch-Partenkirchen
Foto HJ-Zeitschrift "Berge_Feuer_Fahnen"
Politische Laufbahn
Kleins politische Karriere begann während des Ersten Weltkriegs
mit der Mitgliedschaft in der paramilitärischen Jugendbewegung
„Wehrkraft“. Seit Oktober 1920 war er als Propagandaleiter und Redner
aktiv in der NSDAP und in ihren Jugendgruppen. Am 24. Februar 1920 nahm
er im Münchener Hofbräuhaus an der ersten Großveranstaltung der NSDAP
teil. 1922 wurde er Mitglied des Bundes Oberland und der „Schwarzen
Reichswehr“, im gleichen Jahr auch der SA des Regiments „München“. 1922
gehörte er zu den Teilnehmern am Deutschen Tag beim „Marsch auf Coburg“.
Klein war Nationalsozialist der ersten Stunde.
|

|

|
|
|
Emil Klein bei der Besichtigung des
Lauterseelagers
|
Kleins Anleitung für die HJ
|
|
Mit seinem SA-Regiment beteiligte er sich am 9.
November 1923 an Hitlers Marsch auf die Feldherrnhalle. Nach Scheitern,
Verbot und Neuzulassung trat er 1925 wieder in die NSDAP ein, wurde 1928
Führer der HJ München und Südbayern. Von Baldur von Schirach,
Reichsjugendführer der HJ, wurde er zeitweise seines Amtes enthoben, war
aber schon 1933 wieder HJ-Gebietsführer z.b.V. der Reichsjugendführung.
1935 wurde er zum Obergebietsführer der HJ ernannt. In den folgenden
Jahren leitete er den Aufmarsch der HJ beim Nürnberger Reichsparteitag.
Ab 1934 kommandierte Emil Klein die neuen HJ-Hochlandlager,
Großzeltlager im bayerischen Oberland. Von 1934 bis 1945 gab Klein die
Jugendzeitschrift „Der Aufbruch“ heraus. 1937 war er Adjutant und
Beauftragter im politischen Stab des Gauleiters und Kultusministers
Adolf Wagner. Von 1936 bis 1945 war Klein Mitglied des bedeutungslos
gewordenen Reichstages.
Emil Klein: Grußpflicht von Hitlerjugend und
Jungvolk
Bernhard Roth, Führer des Unterbanns II/B 26 Garmisch, teilte
1933 im Garmisch-Partenkirchner Tagblatt mit: „Eine Beschwerde der
Kreisleitung Garmisch zwingt mich, erneut auf den Tagesbefehl unseres
Gebietsführers. In diesem Tagesbefehl heißt es, dass HJ und JV den
deutschen Gruß jedem zuerst erweist, der das braune Ehrenkleid der
Nation trägt. Darüber hinaus grüßt der Hitlerjunge die Soldaten der
Wehrmacht und der Landespolizei.“[4]
Emil Klein: „Das neue Heim der Hitlerjugend in Partenkirchen
Im September 1934 wurde in Partenkirchen das erste HJ-Heim
errichtet. NS-Bürgermeister Jakob Scheck eröffnete das Holzhaus an der
Martinswinkelstraße nahe der Partnach. Unterbbannführer Bernhard Roth
übergab die Schlüssel des Hauses an Gebietsführer Emil Klein. In einer
„markigen Ansprache“ nannte Klein die Erziehungsziele der HJ: „In den
jungen Trägern der Nation wolle man alle Eigenschaften großziehen, die
Kameradschaftlichkeit und Treue, Gemeinschaftssinn und Opferbereitschaft
fordern.“ Das neue Hochlandlager, „in dem 20000 Jungen in Zeltlagern
leben können,“ sollte mit „neuen Erziehungsmethoden, harte Wege zu
Einfachheit, Kameradschaft beschreiten.“[5]
Emil
Klein: „Blut und Boden als Quellen des Lebens“
Im Dezember sprach Klein vor HJ, BdM, Elternschaft, Erziehern
und Offizieren der Wehrmacht und Bezirksamtmann Dr. Wiesend. Eine
HJ-Kapelle der Realschule unter Professor Höser ließ „Kampflieder
Jugend“ ertönen. Kleins Bekenntnis: „Der Glaube, der uns beseelt, gibt
uns die Kraft, unter Abschaffung aller Engstirnigkeit dem Führer zu
helfen, der diese Welt in eine bessere verwandeln will. An dieser Tat,
im Sinne des ewig schaffenden Herrgotts, können wir nicht als
klösterliche Weltflüchtlinge teilnehmen. Die allzu jenseitig
Gerichteten, welche die Belange Gottes zu vertreten als ihr Monopol
ansehen, sind in Russland und Spanien von den Zerstörern jeglichen
Glaubens abgelöst worden.“
Klein war stolz darauf, dass die Staatsjugend stark gewachsen war. Die
Hitlerjugend des Gebietes Hochland habe ihr Ziel, alle Jugendlichen
zwischen 10 und 14 Jahren im Jungvolk zu erfassen, nahezu völlig
erreicht. Dann fuhr er fort: „Die Erziehung, die wir unserer
Staatsjugend angedeihen lassen, basiert auf den Lebensgesetzen, die in
der nationalsozialistischen Erkenntnis liegen. Sie fußen auf Blut und
Boden als den Quellen des Lebens. Politik ist Sicherung des täglichen
Brotes der Nation.“[6]
Pogrom 1938
Eine radikale Rolle spielte Emil Klein beim Pogrom am 9.
November 1938 in München: Er organisierte die Beteiligung der HJ in
München und drang dabei mit anderen HJ-Aktivisten in rund zwanzig
Wohnhäuser ein, erpresste von den jüdischen Eigentümern Geldzahlungen
und erzwang deren Zustimmung, ihr Haus am nächsten Tag notariell der HJ
zu überschreiben. Teilweise ordnete er gewaltsame Repressalien an. Er
soll unter anderem an der als Suizid deklarierten Ermordung des Münchner
Justizrats Emil Kraemer beteiligt gewesen sein. Wegen dieser
eigenmächtigen Bereicherung der HJ musste sich Klein vor einem
Parteigericht verantworten, blieb aber straflos.
Emil Klein: "Jugendfilmstunden der HJ in
Garmisch-Partenkirchen"
Zur Belohnung dafür, dass das Gebiet Hochland bei der Erfassung
der jungen Generation an der Spitze des Reiches stand, veranstaltete
Klein mit der HJ Jugendfilmtage in Garmisch-Partenkirchen.
Gezeigt wurde ab 8. Januar 1939 in den Kurlichtspielen am Bahnhof der
UfA-Film „Pour le Mérite“. Er sollte Jungen und Mädchen, die erstmals an
einer Jugendfilmstunde teilnehmen, „das große Erlebnis sein, das von
Kampf und Kameradschaft handelt.“ Der Film handelte von „schicksalhaften
und dramatischen Erlebnissen einer Handvoll Weltkriegsflieger.“ Gedacht
war der er als Beitrag „zur Wiedereroberung der deutschen Wehrfreiheit
und zum Aufbau einer neuen deutschen Luftwaffe.“ Ein propagandistischer
NS-Militärfilm, der die "Dolchstoßlegende" kolportierte: Nach dem
Vertrag von Versailles, der Deutschland eine eigene Luftwaffe verbot,
müssen der Pour-le- Mérite-Träger Prank und andere Kriegsveteranen in
Zivilberufen arbeiten.[7]
Weitere Beispiele für NS-Filme in den Kurlichtspielen
Garmisch-Partenkirchen:
|

|
|
|
|
Der
Film "Blutendes
Deutschland" ist ein tendenziöser,
propagandistischer, deutscher
Dokumentarfilm aus der Wendezeit 1932/33
|
|
|
|

|

|
|
|
Film zum
ReichsparteitagTriumph
des Willens ist ein NS-Propagandafilm
über den Reichsparteitag der NSDAP 1934
in Nürnberg und gilt als eines der
einflussreichsten Werke der Regisseurin
Leni Riefenstahl.
|
Film über einen
jungen Lastwagenfahrer, der sich mehr
schlecht als recht mit seinem Beruf
durchschlägt, bis er von Adolf Hitler hört und
anfängt, sich für dessen Ideologie zu
begeistern.
|
|
Militär und Krieg
Am 1. September 1939 meldete Klein sich freiwillig zur
Wehrmacht. Er wurde Verbindungsoffizier des Gebirgsjäger Regimentes 98.
Zwischen 1939 und 1942 nahm er in der 2. Kompanie des
Gebirgsjäger-Regiments 98 am Zweiten Weltkrieg in Jugoslawien und der
UdSSR teil. 1942 wurde er als Leutnant d. R. aus der Wehrmacht
entlassen,
Kultusministerium München
Von Juni 1942 bis 1943 war Klein Beauftragter für die HJ im
Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, ab 1943 leitete
er den Politischen Stab im Bayerischen Kultusministerium, ein
politisches Ministerbüro, das die übrigen Beamten kontrollierte und die
Nazifizierung überwachte und gewährleistete.
Am 14.08.1944 wurde er von Gauleiter Paul Giesler, der mit der Führung
des Ministeriums ermächtigt war, "mit der Leitung der Geschäfte des
Bayer. Staatsministers für Unterricht und Kultus beauftragt". Versuche
zur Verbeamtung Kleins scheiterten am Widerstand von Reichsstatthalter
Franz von Epp.
Im Januar 1945 wurde er Verbindungsoffizier des
Reichsverteidigungskommissars Paul Giesler zum Oberbefehlshaber der 1.
Armee und zum Führer des XVI. Armeekorps. Der Krieg endete für Klein mit
der Gefangenschaft am 7. Mai 1945.
Klein wurde von seiner Partei mit dem goldenen Parteiabzeichen, dem
Coburger Ehrenzeichen, dem Blutorden Nr. 1054, dem goldenen
HJ-Ehrenzeichen mit Eichenlaubrand und dem NSDAP-Verdienstabzeichen in
Silber, EK 2, ausgezeichnet.
Emil Klein: „HJ in der Schule – Aufgaben einer
Unterrichtsbehörde“
Obergebietsführer Klein, Stabsleiter im Staatsministerium für
Unterricht und Kultus: „Der gute Geist, der unsere Adolf-Hitler-Schulen
beherrscht, unsere Napola oder die NS-Oberschule Feldafing kann und muss
eines Tages alle höheren Schulen beherrschen. Das Bayerische
Staatsministerium für Unterricht und Kultus macht es sich zur Aufgabe,
diesen Geist in erster Linie in unsere höheren Schulen, denen ein
Schülerheim angeschlossen ist, hineinzutragen… Die würdigen Kinder in
unserm Volke zu finden, ist eine der schönsten und vornehmsten Aufgaben
der Bewegung und der nationalsozialistischen Erzieherschaft. Auch sie
wird gelöst werden können unter tätiger Mitwirkung der HJ.“
Emil
Klein: „Im Führerlager der HJ – Mit Führern und Führerinnen“
Im Führerlager der Hitler-Jugend des Gebietes Hochland
unterrichtete Gebietsführer Thomas Stöckl vor den 1350 Führern und
Führerinnen. Herr Meunier „gab einen großangelegten geschichtlichen und
politischen Überblick. Gleich der Partei so sei es heute auch Aufgabe
unserer Jugendführer, dem Führer die Menschen zu geben, die diesen Krieg
mit Leidenschaft durchstehen, damit die, die heute nicht verstehen,
worum es geht, aufgewogen werden durch die großen Charaktere.“ Über das
Verhältnis von Hitler-Jugend und Schule sprach der Stabsleiter im
Kulturministerium, Obergebietsführer Emil Klein. Er bezeichnete „das
Zusammenstehen und Zusammenarbeiten von Schule und Hitler-Jugend als die
wesentliche Voraussetzung einer gesunden Jugenderziehung.“[8]
Emil Klein: „Die Jugend baut mit am Reich“
1943, fünfzehn Jahre nach der Gründung, war „die Hitler-Jugend
des Gebietes Hochland die Riesenorganisation“ geworden, „die heute im
Kriegseinsatz zum Sieg beitragen will.“ 1928 in München von
Obergebietsführer Emil Klein gegründet, zählte sie 1932 im Gebiet
Hochland 1000 Mitglieder. Nach dem Verbot fanden sich ihre Anhänger in
dem von Obergebietsführer Emil Klein gegründeten Tarnverein
„Wanderverein Heimatfreunde e.V.“ zusammen.“ Am 7. Mai 1933 standen 7000
Hitler-Jungen vor der Feldherrnhalle, „wo sie aus den Händen von
Gebietsführer Emil Klein die Blutfahne der Hitlerjungen empfingen.“ Im
August 1933 gab es bereits 50000 HJ-Mitglieder. Wirksamste Lockmittel
waren „Heimatabend, Sport, Fahrt und Lager, Instrumente, die sich die
Hitler-Jugend selbst für die Erziehungsarbeit an der Jugend geschaffen
hatte.“
Die Jahre bis 1939 standen dann ganz im Zeichen der Vorbereitung auf
einen Krieg. „Mit dem Krieg kam dann die große Bewährungsprobe auch für
unsere Jugend. Fast alle HJ-Führer rückten ins Feld... Ohne die
vorausgegangene jahrelange Erziehungsarbeit der Hitler-Jugend an jedem
einzelnen Jungen und Mädel wäre ein Kriegseinsatz des Ausmaßes, wie er
schon gleich zu Beginn des Krieges von der Hitlerjugend geleistet wurde
und wie er sich im Laufe der Jahre ständig steigerte, nie möglich
gewesen.“[9]
Entnazifizierung
Klein geriet am 7. Mai 1945 in Gefangenschaft ins Lager Wagrain.
Schon am 8. August 1945 wurde er in Bad Aibling aus der Gefangenschaft
entlassen. Vom 8. September 1945 bis zum 7. Mai 1948 war er dann in
verschiedenen Lagern interniert. Am 27. Juni 1948 wurde er von einer
Spruchkammer in die Gruppe I ("Hauptbelastete") eingestuft und zu drei
Jahren Arbeitslager und zu zehn Jahren Berufsbeschränkung verurteilt.
Berufungsverfahren führten 1951 zur Abmilderung der Berufsbeschränkungen
und 1953 zur Aufhebung der Wohnungs- und Aufenthaltsbeschränkungen.
Klein war in der Nachkriegszeit als Prokurist im Möbelgroß- und
-einzelhandel in München tätig, stand aber unter Beobachtung des
bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz und der Polizei.
Nach einem langen Leben ist Emil Klein 2010 in
München gestorben.
Die Historikerin Irene
Struif über Emil Klein
„Klein hatte als Obergebietsführer der HJ den Aufbau der
„Hochlandlager“ maßgeblich mitgestaltet. Diese Lager dienten unter
anderem dem Zweck, die Jugendlichen durch eine paramilitärische
Ausbildung auf den Dienst in der Wehrmacht vorzubereiten und ihnen
NS-Gedankengut nahezubringen. Klein stand zweimal vor einem
Parteigericht und mindestens dreimal vor einem zivilen Gericht. Das
lässt darauf schließen, dass er vor und während der NS-Zeit mehrfach am
Rande der Legalität agierte. Im Parteigerichtsverfahren, das er gegen
Schirach in Gang brachte, suchte er seinen eigenen politischen Vorteil
und ließ sich nicht abschrecken. Sein Parteigerichtsverfahren im
Zusammenhang mit der Reichspogromnacht macht deutlich, dass die Partei
aufgrund der Zeitumstände objektiv gesetzwidriges Verhalten duldete und
Klein ungestraft von Juden Geld erpressen konnte. Er handelte dabei
weniger mit dem Ziel persönlicher Bereicherung, sondern eher aus
antisemitischer Überzeugung. Be-dingungslose nationalsozialistische
Gesinnung, sich für das System aufzuopfern, forderte er auch von seinen
Untergebenen. All sein Handeln und Denken war stark von der NS-Ideologie
geprägt und er zeigte kein Unrechtsbewusst sein für seine Taten.“
Aus: Marita Krauss (Hrsg.), Rechte Karrieren in
München - von der Weimarer Zeit bis in die Nachkriegsjahre (München,
2010) – Irene Struif, „Jugendführer“ Emil Klein - vom Parteimitglied der
NSDAP zum Stabsleiter des Kultusministeriums (S. 133-151)
[2]
06.12.1933 – Garmisch-Partenkirchner
Tagblatt
[3]
26.02.1934 – Garmisch-Partenkirchner
Tagblatt
[4]
24.07.1934 – Garmisch-Partenkirchner
Tagblatt
[5]
01.10.1934 – Garmisch-Partenkirchner
Tagblatt
[6]
01.12.1936 / 21.12.1936 –
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt
[8]
18.06.1943 – Garmisch-Partenkirchner
Tagblatt
[9]
09.07.1943 – Garmisch-Partenkirchner
Tagblatt
© Alois Schwarzmüller 2018
|