1933 - Der Beginn der nationalsozialistischen Diktatur in Garmisch-Partenkirchen

 

 

 

 

 

Reichstagswahl am 12. November 1933

 

Aufruf von Bürgermeister Thomma am 01.11.1933

„Der 12. November soll eine machtvolle Demonstration des geeinten neuen Deutschlands der ganzen Welt gegenüber sein. Das deutsche Volk verlangt seine Ehre, Gleichberechtigung und Frieden von der Welt zurück. Es geht somit um Deutschlands Zukunft."

 

Ablauf der Wahl:

  • 3 bis 6 Beisitzer in jedem Wahllokal, „die im Benehmen mit der NSDAP berufen werden"

  • „Der ganze Abstimmungsvorstand darf in Uniform und Parteizeichen erscheinen."

  • „Als gültig zu erachten ist ein Stimmzettel, wenn der Wähler in den Kreis ein Hakenkreuz macht."

  • „Schreibt er ein Nein, dann ist der Stimmzettel ungültig, denn er will die NSDAP nicht wählen, gibt aber nicht zu erkennen, was er wählen will. Da es keine weiteren Parteien gibt, kann in diesem Fall der Stimmzettel nur ungültig sein."

  •  

Bürgermeister Thomma, Garmisch, an NS-Kreisleiter Hartmann (ohne Datum):

„Übersende Ihnen anliegend Liste der am 12. November von der Wahl ferngebliebene Personen. Dieselben sind alle rot angestrichen… Nach Kenntnisnahme bitte ich die Liste zurück. Gez. Thomma"

 

NS-Kreisleiter Hartmann an Bürgermeister Thomma, Garmisch (Ohne Datum):

„Nach Kenntnisnahme zurück. Ich bitte die Liste gut zu verwahren. Gez. Hartmann"

Beispiele für rot angestrichene Nichtwähler:

  • Wilhelmine Fischer, Pfarrhausweg 1, Lehrerin

  • August Maninger, Kreuzstr. 1, Maler

 

Ergebnis in der Gemeinde Garmisch:

abgegebene Stimmen: 4745

  • Ja: 4635

  • Nein: 60

Marktarchiv Garmisch-Partenkirchen - MA I/1/24

 

 

© Alois Schwarzmüller 2006