Garmisch-Partenkirchen und seine jüdischen Bürger  -  1933-1945

 

 

 

 

 

Berta Schneider - Olympiagastgeberin und Opfer des Holocaust

„Eine fesche Frau im Münchner Dirndl ist sie gewesen“, so erinnerte sich noch viele Jahre später Karolina Lengenleicher an Berta Schneider, der sie als Hausgehilfin, Pächterin und „Stütze“ in der „Garmischer Zeit“ und auch danach treu zur Seite stand. Die „fesche Frau“ kam am 26. August 1889 als Berta Ambrunn in München zur Welt. Die Eltern Hermann und Hermine Ambrunn waren „Herrenschneiderseheleute“ und gehörten der alteingesessenen Münchner jüdischen Familie Ambrunn an. Ihre Geschwister: Bianka Levi, geboren 07.08.1874 Schweinfurt, ermordet in Auschwitz und Max Martin Ambrunn, geboren 02.10.1876 Neustadt/Saale, nach Piaski deportiert und dort ermordet
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Mit zwanzig Jahren heiratete Berta Ambrunn den Münchner Textilfabrikanten Carl Isidor Schneider und zog in die Tengstraße 18 nach Schwabing. Als sie 39 war, trennten sich die beiden. Berta musste vorübergehend in verschiedenen Kur- und Heilanstalten ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und zog dann am 1. Oktober 1930 nach Garmisch-Partenkirchen. Dort erwarb sie das Haus „Sonnenfleck“ in der Angerstraße 12, stattete es mit allem aus, was die kleine Pension mit acht Betten zur Vermie­tung an Kurgäste attraktiv machte, bestritt ihren Lebensunterhalt aus den Einkünften als Vermiete­rin und unterstützte davon auch noch Mutter und Verwandte.

 

Lina Lengenleicher, Hans Bauer, Agnes Hänsler

An ihrer Seite stand in diesen schwierigen Jahren des wirtschaftlichen Neubeginns und der sich abzeich­nenden Katastrophe für Menschen jüdischer Herkunft die junge Karoline Lengenleicher, ihre liebe „Lina“ - zunächst in der Rolle der Hausgehilfin, seit 1. Oktober 1935 auch als Pächterin der Pension „Sonnenfleck“. Die junge Frau, geboren am 4. April 1909, stammte aus dem Dorf Wielenbach bei Weilheim in Oberbayern und erwies sich als außer­ordentlich tüchtig und zuverlässig in allem, was die wirtschaftliche, aber auch die politische Entwicklung mit sich brachte. Berta Schneider brauchte nicht allzulange um zu erkennen, dass sie als Jüdin in einem Ort wie Garmisch-Partenkirchen, in dem sich der Antisemitismus rasend schnell und in allen Schattierungen ausbreitete, kaum ein Chance haben würde, ihren Pensionsbetrieb erfolgreich wei­terzuführen. Die Verpachtung an Lina wurde ihr freilich später von den Garmisch-Partenkirchner NS-Funktionären als „Scheinverpachtung“ zum Vorwurf gemacht.

Hans Bauer, ein Beamter des Finanzamtes Garmisch-Partenkirchen, war in dieser Zeit der lebenslustigen Berta Schneider freundschaftlich verbunden. Aus den Aufzeichnungen Lina Lengenleichers nach dem Krieg wissen wir, dass Bauer wegen dieser Beziehung zu einer Jüdin „vom Amt entlassen“ worden und nur „mit knapper Not um drastische Massnahmen gegen seine Per­son“ herumgekommen ist. Der Druck wurde zu groß: Er verließ Garmisch-Partenkirchen und Berta Schneider und machte sich 1935 als Steuerprüfer in München selbständig.

Und dann war da noch Agnes Hänsler, die Freundin aus Partenkirchen, die es gewagt hat, die Münchner Jüdin in höchster Not dem Zugriff der Garmisch-Partenkirchner Nazis zu entziehen. Sie war Inhaberin eines Wäschegeschäftes in Garmisch-Partenkirchen und mit dem Rechtsanwalt Dr. Carl Roesen bekannt, der Berta Schneider in Rechtsfragen beriet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Berta Schneider (1889-1942) und ihre Pension "Sonnenfleck" in Garmisch-Partenkirchen, Angerstraße 12, mit Hausgästen im Olympiawinter 1936

 

 

 

 

 

Partenkirchen, Haus „Sonnenfleck“, Angerstraße 12

Die olympischen Winterspiele im Februar 1936 in Garmisch-Partenkirchen bescherten der kleinen Pen­sion „Sonnenfleck“ in der Angerstraße 12 viele Gäste. Eine Fotografie aus diesen olympischen Tagen zeigt eine muntere Schar von Hausgästen auf den Eingangsstufen, in ihrer Mitte Berta Schneider. Der Erfolg der jüdischen Gastgeberin und ihrer „arischen“ Pächterin scheint allerdings manchen Nachbarn ein Dorn im Auge gewesen zu sein.

Lina Lengenleicher berichtete, ihre Gäste seien zum Beispiel von einer Nachbarin immer wieder einmal darauf hingewiesen worden, dass sich das Haus in „jüdischem Besitz“ befinde, um ihnen damit den Aufenthalt zu verderben. Eine andere Nachbarin habe mehrfach bei der Gemeinde Anzeige erstattet und darauf bestanden, „dass die Kripo das Haus kontrollierte.“ Gäste seien erfolgreich aufgefordert worden, das Haus „Sonnenfleck“ wegen seiner jüdischen Besitzerin zu verlassen.

Freilich gab es auch andere Erfahrungen: Ein Kriminalpolizist, der sich im September 1938 in der Pen­sion umsah und die Bücher kontrollierte, „fand alles in bester Ordnung und empfahl uns, möglichst bald von hier wegzuziehen.“ Der Beamte deutete zudem „sehr höflich und diskret“ an, dass in ihrem Fall - jüdischer Besitz unter „arischer“ Führung - mit weiteren Aktionen der Nazis zu rechnen sei.

Tatsächlich wurde die Pächterin vom Amtsdiener der Marktgemeinde kurz darauf zum Garmisch-Partenkirchner Bür­germeister Jakob Scheck „befohlen“. Es begann eine Kette von Schikanen - immer wieder wurde ihr vorgehalten, dass sie das Haus nicht ordnungsgemäß führe; sie wurde von verschiedenen Ämtern des Marktes vorgeladen, einmal vom Gewerbeamt, dann wieder vom Bürgermeisteramt. Am Ende wurde sie angewiesen, keine neuen Gäste mehr aufzunehmen und das Haus zu schließen.

 

„Juden und Gäste arischer Abstammung in gleicher Weise aufgenommen“

In den Wochen und Monaten zwischen Juli 1938 und Januar 1939 kreuzten sich in der Angerstraße 12 zwei Schicksalsfäden: Im Juli 1938 begann Berta Schneider, ihre Ausreise in die USA zu planen. Das Haus „Sonnenfleck“ wollte sie ihrer Pächterin kostenlos übereignen. Die wohltätige Schenkung scheiterte jedoch daran, dass, wie der Partenkirchner Rechtsanwalt Dr. Carl Roesen - ein ehrbarer Mann in ehrlosen Zeiten - mitteilte, jüdischer Besitz nicht „verschenkt“ werden durfte. Die Nazis wollten ja mit Hilfe der Reichsfluchtsteuer und anderer finanzieller Belastungen die Auswanderer bis zum Grenzübertritt plündern.

Im Juni 1938 hatte der Garmisch-Partenkirchner Bürgermeister schon ein ganz anderes Manöver eingeleitet: Er beantragte beim Bezirksamt Garmisch-Partenkirchen die „Untersagung der Fremdenbeherbergung“ für das Haus „Sonnenfleck“ in der Angerstraße 12. „Strafpolizeilich“ konnte er nichts vorbringen, aber „politische Unzuverlässigkeit“ entdeckte er: Im „Sonnenfleck“ wohnten jüdische und „arische“ Gäste im gleichen Haus. Tür an Tür. Ein Ärgernis, waren doch „die sämtlichen Anwesensbesitzer in der Anger­straße - mit Ausnahme der Schneider - arischer Abstammung und zum großen Teil Parteigenossen.“ Es sei, so Bürgermeister Scheck, „für diese Volksgenossen ein befremdendes und bedrückendes Gefühl in ihrer nächsten Umge­bung stets auf Juden zu stoßen, die, obwohl erst vor wenigen Monaten eine überall bekannt gewordene Judenabwehraktion durchgeführt wurde und nunmehr auch den Prospekten der Kurverwaltung Handzet­tel beiliegen „Juden sind in den Werdenfelser Kurorten unerwünscht“, dennoch die Stirne haben, sich hier gut zu fühlen.“ Zudem würden sich „arische Gäste nicht selten unbe­wusst bei Schneider einmieten und müssten dann erkennen, dass sie in einem jüdischen Haus gelandet sind.“ Vor solchen „unangenehmen Überraschungen“ wollte er sie schützen. Von diesem Gedankengang war es nur noch ein kurzer Schritt zu der Vermutung, dass bei Schneider und Lengenleicher „entgegen der Staatsauffassung des Natio­nalsozialismus“ gehandelt werde. Die Konsequenz: Scheck sprach ihr „vorbeugend“ die „gewerbepolizeiliche Zuverlässigkeit“ ab, stellte die Prüfung nach § 3 des Blutschutzgesetzes anheim und beantragte schließlich „die Untersagung der Fremdenbeherbergung“ beim Bezirksamt Garmisch-Partenkirchen.

 

 

Rechts: Deckblatt des Gästeverzeichnisses für die Pension "Sonnenfleck", das der Markt Garmisch-Partenkirchen anfertigen ließ, um den Vorwurf der "politischen Unzuverlässigkeit" zu untermauern

Unten rechts: Eine Seite aus diesem Verzeichnis mit Namen, Beruf, Alter, Wohnort und Aufenthaltsdauer der Gäste.

Unten links: Schreiben des Garmisch-Parternkirchner Bürgermeisters Jakob Scheck, mit dem am 28. Juni 1938 die "Untersagung der Fremdenbeherbergung" für Lina Lengenleicher und Berta Schneider beim Bezirksamt Garmisch-Partenkirchen beantragt wurde, weil in der Pension "Sonnenfleck" an Juden und "Arier" vermietet wurde.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es dauerte nicht lange, am 13. August 1938 ordnete das Bezirksamt die sofortige Schließung der Pen­sion „Sonnenfleck“ an - „wegen Unzuverlässigkeit der Inhaberin“ und mit dem Einverständnis der NSDAP-Kreisleitung. Am 5. September 1938 teilte die Schutzpolizei des Marktes Garmisch-Partenkir­chen nach Überprüfung mit: Alle Gäste abgereist, Vermietungsschilder entfernt. Am 11. Januar 1939 wies der Landrat des Landkreises Garmisch-Partenkirchen den Widerspruch gegen diese Entscheidung seiner Behörde zurück mit der Begründung, im Haus „Sonnenfleck“ seien „Juden und Gäste arischer Abstammung in gleicher Weise“ aufgenommen worden.

Ein später Nachhall der Großkundgebung im Festsaal Garmisch-Partenkirchen am 18. Februar 1938 unter der NS-Parole „Fremdensaison ohne Juden“!

 

Die „Reichskristallnacht“ und ihre Folgen für Berta Schneider und Lena Lengenleicher

Vom 5. September 1938 waren es nur noch wenige Wochen bis zum 10. November 1938. Ein aufregen­der Tag für Berta Schneider und für Lina Lengenleicher. Agnes Hänsler, eine Partenkirchner Freundin der Berta Schneider, informierte die beiden Frauen telefonisch - kurz vor der Sperrung des Te­lefons für das Haus Angerstraße 12 - über die „Judenaktion“, die sich seit den frühen Morgenstunden gegen die jüdischen Bürger von Garmisch-Partenkirchen richtete. Vom „Haus der Nationalsozialisten“ am „Adolf-Wagner-Platz“ (Marienplatz) in Garmisch ausgehend, wurden - organisiert von Bürgermeister Scheck und NS-Kreisleiter Hausböck - SA-Gruppen zu den Häusern und Wohnungen der jüdischen Bür­ger losgeschickt mit dem Auftrag, diese Frauen und Männer umgehend zum Kreisleiter zu bringen. Dort wurden sie beschimpft und misshandelt, mussten unterschreiben, dass sie Garmisch-Partenkirchen frei­willig mit dem nächsten Zug verlassen würden und bereit seien, alle Vermögensangelegenheiten von den Nazis regeln zu lassen.

Ein gutes Dutzend SA- und SS-Männer tauchten gegen acht Uhr auch vor dem Haus „Sonnenfleck“ auf. Die Begegnung mit ihnen konnte Berta Schneider aufgrund der telefonischen Warnung vermeiden. Sie hatte das Haus zuvor schon ungesehen verlassen und war von ihrer Freundin Agnes Hänsel in der Ludwigstraße 39 für einige Stunden versteckt worden. Als der Spuk zu Ende war, machte sich Berta Schneider zu Fuß auf den Weg, lief auf dem Philosophenweg bis nach Farchant und von dort weiter nach Oberau. Dort stieg sie in den Zug und fuhr am selben Tag noch zu Freunden nach München.

Lina Lengenleicher wurde inzwischen vor dem Haus Angerstraße 12 beschimpft, bedroht und schließlich verhaftet - weil sie sich geweigert hatte, den Aufenthaltsort von Berta Schneider zu nen­nen. Der SA- und SS-Pöbelhaufen - an der Spitze zwei Beamte der Marktgemeinde - war wütend, weil man die jüdische Hausbesitzerin nicht antraf. An ihrer Stelle wurde die Pächterin der Pension zur Kreis­leitung ins „Haus der Nationalsozialisten“ gebracht. Dort wurde sie erneut aus der Menge heraus, die auf die jüdischen Bürger wartete, beschimpft, bespuckt, verhört, weiter zur Polizei und ins Bezirksamt gezerrt und am Abend schließlich auf Veranlassung von Landrat Dr. Wiesend und Kreisleiter Hausböck ins Amtsgerichtsgefängnis gesperrt. Erst drei Tage später entließ man sie, wohl nicht ganz ohne Zutun von Rechtsanwalt Dr. Carl Roesen und Agnes Hänsler. Angaben über den Aufenthaltsort von Berta Schneider waren ihr nicht zu entlocken gewesen.

Nach der Rückkehr in die Angerstraße 12 stellte Lina Lengenleicher fest, dass in ihrer Abwesenheit ge­stohlen und demoliert worden war. Den Hausschlüssel hatte man ihr abgenommen. Zwei SA-Leute und ein SS-Mann „bewachten“ jetzt das Haus, das schon bald ins Visier der „Arisierer“ geriet. Ein Gar­misch-Partenkirchner Reichsbahnmitarbeiter, Inhaber der goldenen Tapferkeitsmedaille aus dem Ersten Weltkrieg, interessierte sich für das „Haus Sonnenfleck“, war aber kein Mitglied der NSDAP und wurde deshalb als „unpolitisch“ abgelehnt. Ein politisch „zuverlässiger“ Bewerber erhielt unter Mitwirkung eines örtlichen Maklers den Zuschlag für das „Judenhaus“. Der Kaufpreis wurde auf ein Sonderkonto der Bayerischen Vereinsbank überwiesen; der Reichsfiskus konnte sich bedienen.

Lina Lengenleicher verließ Garmisch-Partenkirchen und nahm in München eine Stelle als Hauswirt­schafterin an. Vom Einwohnermeldeamt des Marktes Garmisch-Partenkirchen wurde auf der Karteikarte von Berta Schneider handschriftlich vermerkt „Seit der Judenaktion (10.11.38) verzogen“ und „München 10.11.38 Pens. Abazzia Maximiliansplatz 18“. In dieser Pension lebte Berta Schneider dann bis zu ihrem erzwungenen Umzug in das Sammellager Milbertshofen (München, Knorrstraße 148). Von dort aus wurde sie 1942 nach Polen deportiert. Die Hoffnungen auf eine Ausreise in die USA erfüllten sich nicht.

 

 

Rechts: Das Bild zeigt eine der beiden Meldekarten von Berta Schneider mit der Eintragung "München 10.11.1938 -Pens. Abbazia, Maximiliansplatz 18"

Unten links: Eine Karte mit den drei Transit-Ghettos für Juden, die die SS in Piaski, Izbica und Rojewiec im Dreieck zwischen den Vernichtungslagern Lublin-Majdanek, Sobibor und Belzec (Polen) errichten ließ.

Unten rechts: Ein Blick auf den Marktplatz des Dorfes Piaski in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts

 

 

Pension „Abbazia“ - Sammellager Milbertshofen - Lager Piaski

Vier Briefe, die Berta Schneider 1941 und 1942 an Lina Lengenleicher schrieb, zwei Zeugenaussagen von Lina Lengenleicher vor der Spruchkammer München im Verfahren gegen den Garmisch-Partenkirch­ner NS-Kreisleiter Hans Hausböck und ein Brief ihrer Freundin Paula Zehntner geben Auskunft über ihr weiteres Schicksal.

Vom November 1938 bis Anfang Dezember 1938 konnte Berta Schneider in der Pension Abbazia am Maximiliansplatz 18/III in München wohnen, seit 8. Dezember 1938 in der Corneliusstraße 1/I und seit 2. Februar 1942 in der Kaiserstraße 50/II bei Rosenthal. Sie wurde Zeugin umfangreicher Deportationsmaßnahmen („Gestern bekamen 1000 - 1200 J. den Ausweisungsbefehl“) und verzweifelter Selbstmorde („Am Montag Nacht haben sich Mannheimer`s umgebracht. Sie wollten nicht nach einem Massen Lager.“) Neben Lina Lengenleicher hat sich auch Agnes Hänsler aus Garmisch-Partenkirchen noch um die Freundin gekümmert, „Wollsachen geschickt“ und anderes mehr. Von harter Arbeit und entsetzlichen Schicksalen schreibt Berta Schneider und von der Hoffnung auf ein Wunder und von Dr. med. dent. Rally Rosenthal (geboren am 20.12.1887), den sie kennengelernt und wenige Tage vor der Deportation am 27. März 1942 geheiratet hat. Am 4. April 1942 wurden Berta und Rally Rosenthal mit vielen anderen Münchner Juden mit einem Bahntransport nach Piaski ins sogenannte Generalgouvernement Polen gebracht. „Ihr letzter Brief kam im Oktober 1942. "Seither fehlt jede Spur“, heißt es bei Lina Lengenleicher in ihrem „Bericht über meine Erlebnisse, bedingt durch mein Zusammensein mit meiner Freundin, der Jüdin Frau Berta Schneider“.

In Piaski hatte die SS ein Lager als Transit-Ghetto errichtet, in das Juden aus dem Lubliner Ghetto und aus dem Deutschen Reich gebracht wurden. Aus diesem Lager wurden regelmäßig Transporte mit jüdischen Frauen, Männern und Kindern in die Vernichtungslager Belzec und Sobibor geschickt.

„Seither fehlt jede Spur…“

 

Briefe und Berichte

 

Quellen und Bilder:

Der Autor führte mehrere Gespräche mit Karolina Lengenleicher in ihrer Wohnung in Farchant und im Altenheim St. Vinzenz Partenkirchen. Bilder und Briefe von Berta Schneider und Paula Zehntner sowie die Aussagen von Frau Lengenleicher vor der Spruchkammer wurden dem Autor im Original übergeben.

Staatsarchiv München - LRA Garmisch-Partenkirchen 63049, 61668, 61665

Bundesarchiv: Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945

 

© Alois Schwarzmüller 2010