Burgrain - der "dritte Ortsteil" von Garmisch-Partenkirchen 1939-1989

 


50 Jahre Sportclub Burgrain
1952-2002

 Eine Jubiläumschronik von Alois Schwarzmüller

Teil IV: 1983-1991

 

1983

Clubmeister im Eisstockschießen wurde - bei Regen und Schnee - die Moarschaft Franz Jettenberger, Klaus Burkhart, Vroni Nominikat und Walter Finkenzeller. Der Ortner-Gedächtnis-Pokal wurde bei besten Eisver­hältnissen von der die Mannschaft Helmut Reinel, Hans Bür­ger, Hans Gintner und Josef Nominikat erobert.

Mit der Tischtennis-Abteilung ging es wieder aufwärts. Der Abstiegskandidat Burgrain I schlug den Tabellenführer Murnau II. Und beim entscheidenden Spiel der Burgrainer gegen den TTC Pittriching stemmte sich die Mannschaft erfolgreich eine Niederlage. Durch diesen sensationellen Doppelsieg konnte schließlich auch der Kampf gegen den Abstieg gewonnen werden.

Mit den Spitzenspielerinnen Hanna Winderl und Monika Strobl stellte der SC Burgrain bei den Damen das stärkste Team des Kreises. Zudem wuchsen jetzt wieder junge Talente heran und stärkten die erfolgreiche Mannschaft.

Der von Elfriede und Josef Waibel, den Pächtern des „Rasthauses Burgrain“, erstmals gestiftete „Rasthaus-Pokal“ wurde von der Moarschaft Drem­mel, Besenbacher, Samson und Schönauer gewonnen.

Aus den Burgrainer Abstiegskandidaten im Herbst 1982 wurde im Frühjahr 1983 der „Favoritenschreck der Rück­runde“. Vor allem Peter Rademacher spielte gegen die alten Rivalen aus Schongau und Birkland „wie entfesselt“ auf. Neben Rademacher war es vor allem Michael Jakob, mit dessen glänzender Spieltechnik ein guter Tabellenplatz erreicht werden konnte.

Aushängeschild der Tischtennis-Abteilung des SC Burgrain war in dieser Zeit  freilich das Damenquintett mit Heidi Helfrich, Resi Adler, Hanna Winderl, Ursula Wankmüller und Rosi Rademacher. Die fünf Damen marschierten durch bis zur Bayern-Liga - nach zehnjähriger Spielzeit in der Landesliga eine verdiente Belohnung für ihr gutes Spiel.

Bestätigt durch diese Erfolgen, die ja im wesentlichen auf der intensiven Förderung der Nachwuchs- und Jugendarbeit beruhten, gab Albert Schönauer nach zehn Jahren harter Arbeit die Leitung der Tischtennis-Abteilung beim SC Burgrain zurück. Nachfolger wurde Mi­chael Jakob. Neuer Jugend­leiter wurde Thomas Eschelbach, da Franz Jettenber­ger aus beruflichen Gründen das Amt aufgeben musste.

Für die Volleyball-Damen endete im Juni eine sportlich sehr erfolgreiche Saison mit dem Aufstieg in die Be­zirksklasse. Die Trainer Martin Wohlketzetter und Georg Heel und ihre Spielerinnen Burgi Fichtl, Gabi Gugge­mos, Ines Hofmeister, Rosi Huber, Doris Kölbl, Irmi Samm, Dina Scherr, Benedikta und Susi Wohlketzetter und Heidi Wurmer freuten sich über diesen sportlichen Lorbeer nach 21 Siegen ohne Unterbrechung.

Beim Kreisjugendsportfest erzielten Jugendliche aus den Reihen des SC Burgrain ausgezeichnete Ergeb­nisse: In der Altersklasse Schüler I belegte Alexander Zila Rang 2, bei den Mädchen der gleichen Alters­klasse siegte Nicole Schweinberger.

Die Tischtennis-Clubmeisterschaft ging im Herren-Doppel an Sepp Willer und Teddy Brandl, bei den Damen waren im Doppel Hanna Winderl und Birgit Häusler erfolgreich, das Mixed entschieden Heidi Helfrich und Dieter Eich­horn für sich.

Die Generalversammlung fand im November statt. Albert Schönauer wurde für die zehnjährige Leitung der Tischtennisabteilung geehrt. Auch Harry Ignat wurde ausgezeichnet - für seine langjährige Mitgliedschaft seit 1952, aber auch dafür, dass er seit 1961 als Ver­einskassier tätig war.

Der ganze Verein freute sich mit den Damen der Vol­leyball-Abteilung, die den Aufstieg in die Bezirksliga hatten. Mit einer Hüttenfeier am Achensee und einer Fahrt zum Törggelen nach Vilanders wurden die tüchtigen Volleyballerinnen belohnt.

Bei der Tischtennis-Kreismeisterschaft der Jugend in Weilheim belegte Birgit Häusler bei den Mädchen AK I den 1. Platz, bei den Buben siegten Harry Helfrich (AK I) und Jan Skrzypek (AK II). Clubmei­sterin der Tischtennis-Jugend wurde Sabine Jettenberger, bei den Jungen der A-Klasse hieß der Sieger Dirk Bocklet.

 

1984

Bei der Kreismeisterschaft im Eisstockschießen belegte der SC Burgrain mit seiner Moarschaft den 11. Platz. Den Ludwig-Ortner-Gedächtnispokal errang die Moar­schaft Bertl Besenbacher, Kurt Holland, Paul Här­ter und Heinz Teitscheid. Clubmeister des Jahres 1984 wurden Helmut Hornung, Fritz Böl­ter, Helmut Ortner und Hans Sing.

Die Volleyball-Damen erlebten in der Bezirksliga einen „erfreulichen Rückrundenstart mit Siegen gegen Ge­retsried und Würmtal“. Die unverkenn­bare Leistungssteigerung brachte der Mannschaft einen gesicherten Tabellenplatz.

Im Tischtennis gab es einen „Siegeszug an der grünen Platte“ durch die Jugend des SC Burgrain. Die Burgrainer wurden überlegene Kreismeister und galten in der Kreisklasse als „gefürchteter Gegner“, wenn es um die Meisterschafts­spiele ging.

Beim Spiel um den Burgrainer „Vereine-Pokal“ der Eisstockschützen konnte Georg Theil mit dem WSV Oberried eine Moarschaft aus dem Bayerischen Wald begrüßen. Den Turniersieg holten sich Helmut Bürger, Josef Nominikat, Martin Kiermeier und Alfred Rohrmoser. Der Clubpokal 1984 ging an die Moarschaft Teit­scheid, Hackl, Waibl und Sing.

Im Mai endete die erste Wettkampfrunde der Volley­ball-Damen in der Bezirksliga. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen  - Rang acht bei 12 teilnehmenden Mannschaften in der Bezirksliga Süd-West. Tina und Susi Wohlketzetter, Doris Kölbl, Dina Scherr, Irmi Samm, Burgi Fichtl, Ines Hofmeister, Gabi Guggemos, Lore Beer, Rosi Huber, Heidi Wurmer und Trainer Georg Heel hatten überzeugend gekämpft und gespielt, Abtei­lungsleiter Martin Wohlketzetter war zufrieden. Nur darüber klagten die Volleyballer, dass ihre Sportart in Garmisch-Partenkirchen noch nicht angemessen beachtet und unterstützt wurde. Am Ende der Saison traten die Volleyballerinnen des SC Burgrain dann zum TSV Partenkir­chen über.

Im Juni trafen sich die Mitglieder zur Jahreshaupt­versammlung. Heidi Helfrich, Fritz Bölter, Franz Jet­tenberger und Helga Schönauer wurden für langjährige Verdienste in der Jugend- und Schülerarbeit des SC Burgrain geehrt. Heinz Teitscheid, der sich aus­drücklich als „Interregnums-Vorsitzender“ verstanden hatte, wurde im Amt des 1. Vorsitzenden von Albert Schönauer abgelöst. Für den bedauerlichen Rückgang des Kinderturnens beim SC Burgrain hatte Helga Schönauer eine einfache, aber logische Erklärung - „weil es in Burgrain immer weniger Kinder gibt.“

Sabine Jettenberger, ein Tischtennis-Talent aus Bur­grain, konnte sich im Juli für den Landesentscheid in Straubing qualifizieren. Sie war in der ganzen vergan­genen Saison die beste Spielerin im Tischtennis-Kreis gewesen und hatte nur ein Spiel verloren. Beim Jahrgangsturnier Oberbayern-West konnte sie, vor den Münch­ner Konkurrentinnen, den 1. Platz belegen kann.

Die Tischtennis-Damenmannschaft war in der neuen Saison 1984/85 die einzige Mannschaft, die noch auf bayerischer Ebene spielte. Bei der Ermittlung der Jugend-Kreismeister beim Tischten­nis-Turnier in Weilheim erreichte Sabine Jettenberger den 1. Platz in der AK II. Im Doppel der Mädchen holten Jettenberger und Stülpner den Sieg nach Burgrain. Bei den Buben konnten Thomas Frimmer und Thomas Franke je einen 2. Platz mit nach Hause nehmen, und im Dop­pel war das Duo Bocklet und Kraus erfolgreich.

Im November gab es dann einen Tischtennis-Auftakt nach Maß, der SC Burgrain war wieder auf „Erfolgskurs“. Erich Pa­wel, „der Nervenstarke“, und Harry Helfrich, „der Techniker“, schafften auf Anhieb den Sprung aus der Jugend- in die Herrenklasse. Auch „ Verteidi­gungskünstler“ Eichhorn spielte in Höchst­form. Die „kleine Sabine mit dem großen Talent“  durfte den SC Burgrain gar bei den bayerischen Meisterschaften vertreten

In der Eisstockabteilung blieb nach der Neuwahl im Dezember alles beim alten; das bewährte Team mit seinem Chef Georg Theil wurde nur um  Pressewart Werner Knoll erweitert.

 

1985

Der Saisonauftakt der Eisschützen fand mit dem 5. Ludwig-Ortner-Gedächtnisschießen im Olympia-Eisstadion statt. 13 Moarschaften kämpften - „teils hei­ter, teils verbissen“ - um den Sieg. Pokalgewinner wurde die Moarschaft Peter Kunkel, Ernst Söllner, Rudi Schacherbauer und Thomas Bibl. Das Clubschießen 1985 endete mit einem Sieg von Helmut Hornung, Josef Drem­mel, Michael Leitenbauer und Herbert Oswald

Auf dem Weg in die 2. Bezirksklasse konnten die Tischtennis-Herren des SC Burgrain in den Spielen gegen Peiting, Birkland und Schongau einige Steine aus dem Weg räumen - besonders hervor­gehoben wurden die Spieler Geier und Skrzypek, „die beachtliche  Nervenstärke bewiesen“.

Im April ging die Spielzeit der Eisstockschützen mit dem 1982 von Wirt Waibel gestifteten „Rasthaus-Pokal“ zu Ende. Helmut Hornung war zusammen mit Sepp Dremmel der erfolgreichste Stockschütze des Vereins. Hornung konnte auf Erfolge bei den Clubmeisterschaft 1982, 1984 und 1985 sowie auf die Siege im Clubpokal und beim Rasthaus-Pokal zurückblicken, Sepp Dremmel auf sechs Pokalsiege in den vergangenen Jahren.

Was Hornung und Dremmel beim Eisschießen waren, das war Sabine Jettenberger im Tischtennis: „Sabine schlägt alle“ - als beste Tischtennisspielerin konnte sie beim ersten Bezirksjahrgangstur­nier Oberbayern-West in Maisach den Siegerpokal mit nach Hause nehmen.

Dem Verein gehörten jetzt 450 Mitglieder an, davon waren 150 Kinder und Jugendliche. Albert Schönauer blickte zufrieden auf die Ergebnissen, die von den Abteilungslei­tern gemeldet wurden. Aushängeschild war im Tisch­tennis nach wie vor die Jugend. In der abge­laufenen Saison war ihre Bilanz vorzüglich: Einsatzbereit­schaft und Spielfreude der Buben und Mädchen um Dirk Bocklet und Sabine Jettenberger wurden belohnt mit dem Meistertitel in der Kreisliga durch Thomas Franke und mit einem Aufstieg der Buben AK I in die Oberbayernliga. Die Damen erreichten den 3. Platz bei den Kreismeisterschaften, die Herren verfehlten den Aufstieg in die 2. Bezirksliga nur um einen einzigen Punkt. Auch die Volleyball-Abteilung blickte wieder hoffnungs­froh in die Zukunft. Aerobic und Damengymnastik erfreuten sich einer regen Beteiligung; Guido Nägele wies stolz darauf hin, dass in der vergangenen Saison das goldene Sportabzeichen zehn Mal verge­ben werden konnte.

Trimm-Trab im Juni, das Sport- und Spielfest für jung und alt, für Mitglieder und Nichtmitglieder - auch die türkische Schulklasse aus der Grundschule Bur­grain beteiligte sich mit ihrem Lehrer. Ein Leichtathletik­dreikampf, eine Fahrrad-Rallye und eine von der SCB-Jugendleiterin Helga Schönauer erdachte Spielstraße bereicherten das sportliche Angebot; AOK, Kreisspar­kasse und Volksbank spendeten die Preise für die Sieger und das Hausmeisterehepaar Sexl sorgte für das leibli­che Wohl aller Gäste und Sportler des SCB.

Die Burgrainer Tischtennis-Damen belegten am Sai­sonende im Juli in der Landesliga zwar einen hervor­ragenden 4. Platz, entschlossen sich aber dazu, frei­willig in die 1. Bezirksliga abzusteigen, weil verschie­dene Spielerinnen nicht mehr dauernd zur Verfügung stehen konnten.

Bei der Kreiseinzelmeisterschaft der Jugend im Oktober in Weilheim zeigte sich hohes Spielniveau in allen Altersklassen der Tischtennis-Freunde. Sabine Jettenberger und Eva Stülpner waren bei den Mädchen und Jan Skrzypek, Albert Rahm und Thomas Frimmer bei den Buben erfolgreich.

Große Freude herrschte im Dezember im Tischtennis­lager des SC Burgrain - die 1. Jugendmannschaft (Albert Rahm, Wolfgang Frimmer, Thomas Franke, Sabine Jettenberger, Bernd Häusler, Stefan Anzen­berger) konnte in die höchste oberbayeri­sche Spielklasse aufsteigen.

 

1986

Am Ludwig-Ortner-Gedächtnis-Schiessen nahmen 16 Moarschaften teil. Sieger und Pokalgewinner waren Georg Manghofer, Josef Greif, Fritz Krauss und Klaus Tafel. Bei der Clubmeisterschaft des SC Riessersee holte die Burgrainer Moarschaft Theil, Reinel, Dremmel und Kramer den ersten Platz. Clubmeister 1986 des SCB wurde die Moarschaft Sepp Dremmel, Herbert Nominikat, Rudi Krautsieder und Ludwig Neuner. Den Clubpokal eroberte die Moarschaft mit Siggi Benvenutti, Hanke Gerhard, Walther Hohenleit­ner und Helga Eschelbach. Beim 4. Vereine-Schießen des SC Burgrain gab es mit 22 Moarschaften eine Rekordbeteiligung. Überraschungssieger wurden die „Kellerratten“ mit Hans Bartl, Micha Schindler, Jakob Ober­meier und Andi Manghofer - sie sorgten dadurch für einiges Aufsehen, dass sie die Profimannschaften und die Vorjahressieger aus dem Feld schlugen.

Im Juni lud die Vorstandschaft die 443 Vereinsmitglie­der zur Jahreshauptversammlung ein. Fast ein­stimmig wurde die Vorstandschaft um Albert Schönauer wieder gewählt. Hoffnung gab es bei der Sportplatzfrage. Bürgermeister Neidlinger teilte mit: „Die Aussichten stehen für einen Erfolg recht günstig.“ Die silberne Ehrennadel für Verdienste um den SC Burgrain erhiel­ten Josef Dremmel, Helmut Reinel, Heinz Teitscheid und Ernst Besenba­cher. Harry Ignat wurde für 25-jährige Tätigkeit als Ver­walter der Vereinsfinanzen geehrt. Ein ganz besonde­rer Dank galt der unermüdlichen Arbeit von Helga Schönauer, Frau Tennigkeit, Frau Eschelbach und Frau Kirmeier in der Jugendabteilung .

30 Mitglieder nahmen im Juni an einer Fahrt des SC Burgrain nach Ungarn teil. Über Salzburg und Wien ging die Fahrt bis nach Budapest. Bei einem Ausflug in die Welt der Pußta lernten die Burgrainer Sportler Land und Leute kennen.

Bei der Tischtennis-Kreismeisterschaft in Oberammergau siegte Sabine Jettenberger bei den Mädchen und bei den Jungen erreichte Albert Rahm den 2. Platz.

Im November gingen die Tischtennis-Damen nach einem „Traumstart“ mit 10:0 Punkten in die neue Saison. Die Herrenmann­schaft II führte ebenfalls die Tabellenspitze an - für ei­nen Aufsteiger eine außerordentliche Leistung. Immer deutlicher zeigte sich das große Tischtennis-Talent der Sabine Jettenberger. Bei der oberbayerischen Meisterschaft der Jugend in Erding schaffte sie - derzeit Siebte der oberbayerischen Rangliste - im Doppel Platz 2, im Mixed Rang 3 und im Einzel den 5. Platz. Dieser Erfolg berechtigte Sabine zur Teilnahme an der bayerischen Meisterschaft in München. Im Dezember verteidigte Susi Helfrich ihren Titel als Clubmeisterin erfolgreich gegen Mutter Heidi und gegen Sabine Jettenberger. Bei den Herren wurde Harry Helfrich neuer Clubmeister.

Die Eisstock-Damenmannschaft mit Helga Eschelbach, Rosi Krautsieder, Renate Oswald und Gusti Göpfardt konnte in die Bezirksliga A aufsteigen. Erfolgreichster Eisstockschütze 1986 war Sepp Dremmel nach seinen Siegen bei den Clubmeister­schaften des SC Burgrain, des SC Riessersee und des EC Garmisch.

 

1987

Das Eisstockjahr begann mit dem Ludwig-Ortner-Gedächtnisschießen, an dem sich 17 Moarschaften beteiligten. Bei der Siegerehrung durch Georg Theil und Wiggerl Ortner im „Burghof“ wurde die Moarschaft mit Bertl Besen­bacher, Fritz Härter, Andi Manghofer und Vroni Nominikat mit dem 1. Platz ausgezeichnet. Abteilungschef Georg Theil verkündete voller Stolz: „Gewinnen kann bei uns jede Mannschaft, denn schlechte Schützen gibt es bei uns nicht mehr.“

Die Eisstock-Clubmeisterschaft brachte im Februar für die Eisschützen den Höhepunkt der Saison. 22 Moarschaften waren dabei. Eine davon kam sogar aus Düsseldorf angereist. Sieger wurden Werner Knoll, Helga Eschelbach, Ernst Söll­ner und Gerhard Hanke. Im März gab es erstmals ein Er- und Sie-Schießen  der Eisstockschützen mit Maschkerapflicht. 14 Moarschaften waren bei der Gaudi dabei - die Siegerehrung nahm „Pascha“ Georg Theil vor.

Sieger der 5. Vereinemeisterschaft des SC Bur­grain im Mai - als krönender Abschluss der Saison auf dem Eis mit 26 Moarschaften beschickt - wurde die Mo­arschaft Bertl Besenbacher, Gerd Krammer, Sepp Dremmel und Georg Theil. Die Bilanz der Eisschützen war die erfolg­reichste in der Geschichte des Vereins. Die ständig wachsende Teilnehmerzahl bei den sechs traditionellen Turnieren des Vereins war unbestritten das Ver­dienst des Abteilungsleiters Georg Theil. Erfolgreich­ster Eisschütze wurde Bertl Besenbacher.

Nach der Clubmeisterschaft der Tischtennisabtei­lung stand wieder einmal fest: Sabine Jettenberger ist unschlagbar. Harry Helfrich war bei den Herren „Spitze“. Der Tischtennis-Rückrundenstart begann für den SC Burgrain vielversprechend mit einem Sieg der Damen beim TV Planegg nach einer „starken Lei­stung von Resi Adler“. Die Herren  setzten sich in der 3. Bezirksliga gegen den TSV Altenstadt durch.

Die Bilanz der Tischtennis-Saison 1986/87 war „durchwachsen“. Die 1. Buben­mannschaft konnte sich gerade noch vor dem Abstieg retten. Stefan Anzenberger und Bernd Häusler waren immer wieder die Helfer in der Not. Bei den Damen gab es einen schweren Verlust zu beklagen - Susi Helfrich ging für ein Jahr nach Amerika und fehlte der Mannschaft sehr. Die Herren mussten sich mit dem zweiten Tabellenplatz zufrieden geben. Bei den Einzelmeister­schaften in Weilheim - Aktive aus insgesamt 23 Verei­nen kämpfen um Meistertitel und Pokale - siegte die routinierte Heidi Helfrich in der Damen-A-Klasse, Peter Eichhorn erreichte Rang 2 bei den Herren-Senioren. Die zweite Herrenmannschaft den Aufstieg in die nächsthöhere Liga. Kapitän Michael Jakob und die Spieler Georg Lukasczyk, Andreas Aull, Dirk Bocklet und Albert Rahm waren „glänzend aufge­legt, zuverlässig, nervenstark und konzentriert“ - die Mannschaft wuchs über sich selbst hinaus.

Die Jahreshauptversammlung stand diesmal ganz unter dem Motto „Optimismus beim Sport­platzbau“. Die Marktgemeinde  hatte inzwischen ein Grundstück - zwischen Golfplatz und Loisach - erwor­ben und wollte es dem Verein für einen Tennisplatz zur Verfügung stellen. Die Planungen wurden konkret. Die meisten Anlieger gaben ihr Einverständnis. Nun fehlte „nur noch“ das Ja zum Bebauungsplan durch die Regierung von Oberbayern. Die Finanzie­rung konnte gesichert werden. Für ca. 250000.- DM sollten Vereinsheim, Asphaltplatz und Tennisplätze entstehen. Eine Leichtathle­tikanlage und den Lärmschutzwall  wollte der Verein aus Eigenmitteln aufbringen. Die übrigen Anlagen sollten über Zuschüsse finanziert werden. „Arbeitsleistungen, keine finanziellen Opfer“ erwartete Vorsitzender Albert Schönauer von seinen Mitgliedern.

Im November tagte der Kreistag des Bayerischen Landessportverbandes im Kongresshaus Garmisch-Partenkirchen. Helga Schönauer vom SC Burgrain wurde als Kreisjugendleitering wieder mit in den Vorstand gewählt und erhielt damit die Be­stätigung für ihre langjährige erfolgreiche Arbeit im Team um den BLSV-Vorsitzenden Wolfgang Heiss aus Murnau.

Eine Anekdote aus der Jugendabteilung: Die Vierjährigen üben mit Frau Schönauer das Weitsprin­gen. Als es dann soweit ist, heißt es, dass jedes Kind dreimal springen und zuvor einen Probesprung ma­chen darf. Als die kleine Carola dran ist, da fragt sie ganz ratlos: „Wie geht eigentlich der Probesprung?“

 

1988

Der Eisstock-Clubpokal ging an die Moarschaft Georg und Andy Manghofer, Rosi Krautsieder und Fritz Kraus. Den ersten Rang beim Ludwig-Ortner-Gedächtnisschießen holten sich Josef Dremmel, Siggi Benvenutti, Michael Schindler und Manfred Herrenreiter - für Dremmel bedeutete dieser Erfolg eine weitere Verlängerung seiner persön­lichen „Rekordliste“. Die Clubmeisterschaft wurde bei Regen und Schnee zu­gunsten der Vorjahressieger Werner Knoll, Michael Schindler, Kurt Samson und Peter Kunkel entschieden.

Zum fünften Mal wurde im Mai der Volksbank-Pokal der Eisschützen ausgespielt - nach drei Jahren gab es wieder einen 1. Platz für die Moarschaft Siggi Benve­nutti, Otto Bonewitz, Alex Dinges und Kurt Samson. Das traditionelle Vereine-Turnier des SC Burgrain verzeichnete mit 28 Moarschaften einen Vereinsre­kord. Gesamtsieger wurde Burgrain I.

Bei der Tischtennis-Kreismeisterschaft in Oberammergau wurde Thomas Grasegger mit dem Titel bei den Senioren der Herren ausgezeichnet. Grasegger und sein Vereinskamerad Die­ter Eichhorn spielten sich auch beim Seniorenturnier in Weilheim erfolgreich an die Spitze der A/B-Klasse.

Beim 50. Geburtstag von Vereinsvize Franz Jettenberger stand das Verhältnis von Theorie und Praxis im Mittelpunkt eines Geburtstagsstandls: „Beim Tischten­nis nimmt er si um vui o, doch selber steht er nia an der Plattn dro“ - so kritisierte und lobte zugleich der Vereins­dichter den Mann, der beim SC Burgrain schon seit vielen Jahren dafür sorgte, dass die Organisation wie am Schnürchen klappte.

Bei der Jahreshauptversammlung beschenkte Vorsitzen­der Albert Schönauer die Damen mit einer Rose beschenkt. Anlass zur Sorge gab freilich die Tatsache, dass die Vereinsjugend zahlenmäßig immer schwächer wurde: Von den 466 Mitgliedern des Sportvereins waren nur noch 93 im Ju­gendalter. Alles sollte besser werden mit dem geplanten neuen Sportplatz, der aber erst nach einer Änderung des Flächennutzungsplans in Angriff genommen wer­den konnte. Dazu musste freilich erst die Regierung von Oberbayern ihre Zustimmung geben. Die Damen-Gymnastik stand Zeichen des Auf­schwungs und erfreute sich wachsender Beliebtheit. Auch die Aerobic-Abteilung konnte auf starken Zuwachs verweisen. Stolz konnte auch die Eisstock-Abteilung auf ihre Tätigkeit blicken. Georg Theil meinte stolz: „Andere Vereine würden sich die Finger schlecken, wenn sie solche Teilneh­merzahlen hätten.“ Neuer Leiter der Tischtennis-Ab­teilung wurde Andres Aull, er trat damit die Nachfolge von Michael Jakob an. Jugendleiterin blieb Heidi Hel­frich. An der Spitze des Vereins gab es kaum eine Veränderung - Albert Schönauer blieb der „Boss“, Franz Jettenberger sein Vize, Harry Ignat führte weiter­hin die Kasse. Neu im Amt des Schriftführers war Hans Meier.

Thomas Grasegger nahm an der Tischtennis-Weltmeisterschaft in Zagreb (Jugoslawien) beim „Turnier der 2000“ teil. Dabei erreichte er einen guten Platz unter den ersten 50 und musste sich erst in der fünften Runde dem späteren Welt­meister Dragutin Surbek geschlagen geben. Ein dreitägiges Freundschaftstreffen der Tischtennis-Abteilung des SC Burgrain mit einer Abordnung des pfälzischen SV Iggelbach brachte spannende Spiele. Bei Saisonbeginn im Tischtennis-Sport war die Her­renmannschaft I voller Zuversicht, mit Hilfe des Neuzugangs Helmut Preuß den in der vergangenen Saison nur knapp verpassten Aufstieg in die 2. Bezirksliga schaffen zu können. Der Mannschaft fehlte freilich Harry Helfrich - er hatte den Verein ge­wechselt und spielte jetzt in Murnau.  Die Clubmeister­schaft der Damen wurde von Heidi Helfrich gewonnen, im Doppel der Damen waren Helfrich/Jettenberger erfolgreich; bei den Herren wurde Arnold Hümmer Clubmeister.

Bei der Jahreshauptversammlung der Eis­stock-Abteilung wurde Bilanz gezogen: In der Saison 1987/88 wurde mit 480 Teilnehmern bei sechs Turnieren die Rekordbeteiligung des vergangenen Jahres erneut erreicht. Georg Theil, Heinz Teitscheid, Josef Dremmel und Werner Knoll führten auch weiterhin die Geschicke der Eisschützen des SC Burgrain. Das hun­dertste Mitglied - Erika Manghofer - erhielt einen Ge­schenkkorb.

Am 6. Dezember 1988 verstarb Harry Ignat  nach einer schweren Krankheit im 54. Lebensjahr. Der SC Burgrain trauerte, verlor mit ihm doch nicht nur seinen langjährigen untadeligen Kas­senverwalter, sondern zugleich ein Ehrenmitglied, das seit den fünfziger Jahren zum unbeugbaren Rückgrat des SC Burgrain geworden war.

 

1989

In diesem Jahr setzte der Verein mit dem Seniorensport einen neuen Akzent in seinem sportlichen Ange­bot. Übungsleiterin Helga Schönauer betonte neben dem gesund­heitlichen Aspekt vor allem auch die Notwendigkeit von Freude und Geselligkeit.

Der gut besuchte Sportlerball fand wieder im  Gasthaus Burgrain statt. Die „Pink Pan­thers“ von der Jazztanzgruppe heizten den versam­melten Gaudiexperten mit ihren rhythmischen Einla­gen zur Musik von Michael Jackson kräftig ein.

Die Eisstock-Clubmeisterschaft war spannend und „nervenzerfet­zend“: Werner Knoll und seine Moarschaft hätten es in der Hand gehabt, den Hattrick nach den gewonnenen Meisterschaften der Jahre 1987 und 1988 zu machen - sie verpassten die Chance aber knapp. Neuer Clubmeister wurde die Moarschaft Kurt Samson, Anton Schmalzl, Manfred Herrenreiter und Herbert Nominikat. Von fünf Turnieren, an denen Werner Knoll in dieser Sai­son teilgenommen hatte, war er damit dreimal bei den Siegern - und immer mit seiner „Mannen“ Manfred Ponitz, Hans Kropp und Hans Krinninger.

Die Tischtennis-Kreismeisterschaft der Erwach­senen in Peiting verließ Sabine Jettenberger als Siegerin bei den Damen/B, Margarete Knorr erreichte bei den Damen/C den 1. Platz. Der Nachwuchs an der grünen Platte nahm wieder zu und die Sorgen der Tischtennisabteilung nahmen ab. Nach einem Jahr ohne aktiven Spielbe­trieb meldeten die Jugendleiter Jettenberger und Helfrich „zur Zeit Hochkonjunktur“ mit oft 30 Jugendlichen im Training. Eine neu formierte Schülermannschaft konnte in ihrer Klasse schnell Fuß fassen. Die Herren I legten in der neuen Saison einen „Superstart“ hin; die Gegner aus Pittrichingen, Landsberg und Marnbach „wurden von der Platte gefegt.“ Die Herren II hatten dagegen Sorgen. Für sie stand der Klassenerhalt in dieser Saison als wichtigstes Ziel auf dem Programm. Die Damen, „vom Pech verfolgt“, trösteten sich damit, dass die schweren Gegner alle am Anfang der Saison zu bewältigen waren. Eine erfolgreiche Saisonbilanz konnte die Tischtennis-Abteilung im Juni ziehen: Die Herren I standen in der 3. Bezirksliga auf Platz 5, die Damen I erreichten in der Oberbayernliga Platz 6. „Retterin in der Not“ war immer wieder einmal Susi Helfrich, die, obwohl in Konstanz lebend, keine Mühe scheute, um ihrer „alten Truppe“ zu Hilfe zu eilen. Im Dezember waren die Herren I Tischtennis-Herbstmeister in der 3. Be­zirksliga. Bester Einzelspieler war zur Zeit Helmut Preuß, die Mannschaft mit den weiteren Spielern Aull, Grasegger, Eichhorn und Willer bot jedoch insge­samt eine konstant gute Leistung. Die Damen I ((Helfrich, Adler, Knorr, Jettenberger) konnten sich im vorderen Drittel der Oberbayernliga platzieren. Einen dritten Platz verbuchten die Damen II (Conny Liebenow, Brigitte Grasegger, Eva Stülpner, Michaela Gärtner) in der Kreisliga.

Während der Jahreshauptversammlung im Mai erinnerte Albert Schönauer an den verstorbenen Vereinskame­raden Harry Ignat und an seine Verdienste um den SC Burgrain. Optimistisch klang der Wunsch, den der 1. Vorsitzende am Schluss der Generalversammlung aussprach: „Unser 40-jähriges Vereinsjubiläum 1992 wollen wir schon auf unserem neuen Sportplatz mit dem Vereinsheim feiern.“ Ob das gelingen kann?

Zum „Trimm-Trab“ wurden wieder einmal alle Burgrainer Profi- und Freizeitsportler, Fit­nessfans und auch die Sportabstinenzler eingeladen – auf der Rundstrecke nach Farchant durften die Großen ihre Ausdauer im Laufen, die Kleinen ihre Geschicklichkeit im Fahrradfahren erproben.

Der SC Burgrain beteiligte sich in diesem Jahr auch mit Tatkraft und großer Begeisterung an der Vorbereitung und Durchführung der Festwoche „50 Jahre Burgrain“ im Juli. Albert Schönauer und Hans Meier arbeiteten unermüdlich im Festkomitee mit. Die Photoausstellung „50 Jahre Bur­grain“ wurde vom früheren SCB-Vorsitzenden Fritz Böl­ter organisiert und betreut. Kunstfreund und SCB-Vor­sitzender Albert Schönauer trug die Verantwortung für die einmalige Ausstellung „50 Jahre Burgrainer Künst­ler“. Bei einem der großen Festzeltabende traten die „Pink-Panther“ mit ihren mitreißenden Tanzvorführun­gen auf - sie wurden mit Beifall überschüttet. Jugend­leiterin Helga Schönauer organisierte einen spielerisch-sportlichen Nachmittag für die Burgrainer Jugend.

Helga Schönauer wurde für ihre Verdienste um die sportliche Jugendarbeit als langjährige Kreisjugendlei­terin des Sportkreises Garmisch-Partenkirchen geehrt und erhielt vom BLSV das Jugend-Verbands-Ehrenzei­chen in Gold. Neben ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit beim SCB unterstützte Helga Schönauer seit vielen Jahren den Kreisjugendring Garmisch-Parten­kirchen in allen sportlichen Belangen.

 

1990

In Burgrain wuchs die Zahl der Sportbegeisterten: Die fünfjährige Cyprienne Hempe wurde als 500. Mitglied des SC Burgrain aufgenommen. Für langjährige Mit­gliedschaft beim SC Burgrain und für 60-jährige Mitgliedschaft im Deutschen Turnerbund erhielt Frau Tennigkeit die silberne Ehrennadel des SC Burgrain.

Der Auftritt der „Jazz Cats“ aus der Aerobicgruppe des SC Burgrain machte die Gäste des Sportlerkranzl „fit für den Fasching“.

Zum Beginn des Jahres gab es bei der Clubmeister­schaft der Tischtennis-Abteilung spannende Kämpfe der Aktiven. Bei den Damen siegte Sabine Jettenberger vor Margarete Knorr und Conny Liebe­now. Clubmeister der Herren wurde Arnold Hümmer vor seinen Mannschaftskameraden Dieter Eichhorn und Thomas Grasegger. Die Tischtennis-Kreismeisterschaft endete mit dem 2. Platz für Sabine Jettenberger, dem „jungen Talent aus Burgrain“, und mit Platz 3 für Heidi Helfrich. In der C-Klasse der Damen wurde Conny Liebenow hervorra­gende Zweite und erzielte damit ihren bisher größten Erfolg in ihrer aktiven Laufbahn bei einem hochrangi­gen Turnier.

Beim Förderkreis-Schießen der Eisstockfreunde siegte die Moarschaft Heinz Teit­scheid, Manfred Ponitz, Helmut Schacherbauer und Michael Schindler. Den „Hattrick“ der Eisschützen  schaffte Kurt Samson bei der Clubmeisterschaft des SC Burgrain: Nach 1988 und 1989 stand er auch 1990 mit seiner Moarschaft (Kurt Samson, Heini Reinel, Michael Schindler und Helmut Hornung) an der Spitze des Clubs.

Bei der Vereinemeisterschaft der Eisschützen hatten die langjährigen „Sieger im Abonnement“ um Bertl Besenbacher diesmal das Nachsehen. Die Moarschaft des SCB-Tischtennis mit Sepp Bergkofer, Rudi Hackl, Kurt Samson und Otto Schmidt siegt mit der „Traumnote“ 6,66.

Jubel im April gab es bei den Tischtennis-Herren I - „der Auf­stieg ist perfekt“. Seit Jahren kämpften sie um den Zutritt zur 2. Bezirksliga, endlich konnte die Mannschaft mit Preuß, Hümmer, Eichhorn, Grasegger und Willer auch in der 2. Bezirksliga wieder „eine gute Figur ma­chen“.

Im Juni - der Verein war inzwischen auf 530 Mitglieder angewachsen - bestätigte die Jahreshauptversamm­lung bei den Neuwahlen die Führungsspitze mit Albert Schönauer, Franz Jettenberger und Hans Maier. Helga Schönauer übernahm das Amt der Kassiererin, das seit dem Tod von Harry Ignat nur kommissarisch be­setzt war. „Rundum herrscht Zufriedenheit“ mit dem vergangenen Sportjahr, so meldete der Chronist, nur „Sepp Gais als Abteilungsleiter beschwerte sich ein wenig: `Wenn ich eine Liegestütze fordere, dann ma­chen die Leute nur eine halbe.“ Die Sportplatzfrage - seit 1975 plant der Club eine vereinseigene Anlage mit Tennis- und Asphalt­stockbahnen - kam nur langsam vorwärts. Ein Grundstück zwischen den Baulagern an der Loisach war jetzt gefunden. Es musste aber erst ein Gutachten über die Bodenbeschaffenheit eingeholt werden - im Unter­grund lauerte die ehemalige Mülldeponie der amerikani­schen Streitkräfte.

Im Juli feierte der Fischereiverein Burgrain sein 25-jähriges Vereinsjubiläum. Der SC Burgrain gratulierte den Fischern und ihrem Vorstand Otto Oswald.

Im September begann eine schwere Saison für die Tischtennismatadore der Herren I in der 2. Bezirksliga Ammer-Würm, die ein höheres Leistungsniveau als alles bisher Gekannte voraussetzte. Die Devise des Abteilungsleiters Andreas Aull lautete deshalb ganz realistisch: „Kampf gegen den Abstieg von Anfang an.“ Mit einer weiteren ungewohnten Situation mussten sich die TT-Herren noch zusätzlich vertraut machen: Für die Mannschaften in und um München herum war es nicht ungewöhnlich, dass „vierstellige Aufwands­summen und leistungsbezogene Verträge für Spitzen­spieler“ gezahlt wurden. Die Amateure vom SC Burgrain konnten bei dieser Verquickung von Sport und Geld nicht mitmachen. Endlich - „der Knoten ist geplatzt“, die Anfangsängste der Tischtennis-Aufsteiger in die 2. Bezirksliga waren nach dem ersten Sieg überwunden: Nach einem „vierstündigen Nervenkrimi“ schlugen die Herren I den TSV Gauting und bannten damit das Ab­stiegsgespenst. In der Oberbayernliga schlugen sich die Damen I des SC Burgrain (Heidi Helfrich, Sabine Jet­tenberger, Resi Adler, Margret Knorr, und „Aushilfe“ Sylvia Gausmann) sehr erfolgreich und fassten den Aufstieg ins Auge. Die Damen II (Conny Liebenow, Andrea Jettenberger, Brigitte Grasegger und Michaela Gärtner) wurden Herbstmeister 1990.

Die Gymnastik-Abteilung bot erstmals eine wirbelsäu­lenschonende Gymnastik an. Ziel ist ein langsamer Aufbau der Allgemein-Kondition, die Stärkung der Rückenmuskulatur, ein besseres Allgemeinbefinden - alles in allem ein Gesundheitsprogramm ganz im neuen Trend der Zeit, angeboten von Sepp Gais zu­sammen mit der AOK Garmisch-Partenkirchen unter dem Motto „Bewegungstraining für jedermann“.

Die harmonische Weihnachtsfeier wurde musikalisch umrahmt von Herma Stimpfles Harfe. Heinz Teitscheid überreichte dem SC Burgrain bei dieser Gelegenheit in einer letzten Amtshandlung als Vorsitzender des Ver­eins „50 Jahre Burgrain“ einen Betrag von 3900.- DM aus dem Restvermögens des inzwischen aufgelösten Jubiläumsvereins „50 Jahre Burgrain“. Dieser Betrag sollte der Jugendarbeit des SC Burgrain zugute kommen.

 

1991

Im zehnten Jahr wurde um den Clubpokal der Eisschützen gekämpft. Es siegte die Moarschaft Walter Finken­zeller, Hans Krinninger, Josef Nominikat und Hans Buh­mann. Die 1. Damenmannschaft der Eisstock-Abteilung des SC Burgrain mit Helga Eschelbach, Renate Os­wald, Gusti Göpfert und Rosi Krautsieder konnte aus Schweinfurt den Wanderpokal der Brauerei Düll nach Burgrain entführen. Bei der Generalversammlung der Eisstockabteilung gab es dickes Lob für die hervorragenden Leistungen der Burgrainer Eisstockdamen. Sie bereiteten „dem Verein in der vergangenen Saison mit ihren guten Leistungen viel Freude.“ Das Vorstandsteam um Ge­org Theil wurde für weitere zwei Jahre einstimmig bestä­tigt. Zum elften Mal wurde das Gebrüder-Ordner-Gedächtnisschießen ausgetragen. Wiggerl Ortner, der jetzt in Niederbayern zuhause war, ließ es sich nicht nehmen, bei diesem Turnier persönlich anwesend zu sein. Die Sieger: Kurt Samson, Ludwig Am­mer, Helmut Rieder und Erika Dremmel. Bei der Kreismei­sterschaft der Eisstockschützen landete der SC Bur­grain zur Enttäuschung aller nur auf dem 16. Platz bei insgesamt 21 Teilnehmern. 11 Moarschaften nahmen an der Clubmeisterschaft teil, die Heini Reinel, Günter Wie­ser, Manfred Ponitz und Alfred Schacherbauer für sich ent­scheiden konnten. Mit zwei Turnieren beendete der SCB im April die Eis­stock-Saison 1990/91. Beim Förderkreis-Schießen stand die Moarschaft Rudi Seiband, Otto Oswald, Erich Kiermaier und Tobias Reinel an der Spitze. Die Vereinemeister­schaft brachte dem Golfclub Werdenfels mit der Moar­schaft Günther Neuner, Martl Marchner, Fred Rohrmo­ser und Franz Schamberger den verdienten Sieg.

Die Tischtennis-Jugend machte von sich reden - endlich spielte man nicht mehr um die „rote Laterne“. Trainerin Sabine Jettenberger war mit ihren Schützlingen rundum zufrieden - ihre Mannschaft stand auf dem 2. Platz der Kreisliga und hatte sogar den Aufstieg in der Hand. Mit den Spielern Serhan Nazil, Mathias und Tobias Just, Hüseyin Celic und Stefan Streidl konnte eine neu for­mierte Mannschaft wieder an die Erfolge früherer Jahre anknüpfen. Die in Burgrain immer gepflegte Jugendarbeit brachte gute Früchte. Die Tischtennis-Clubmeisterschaft, organisiert vom neuen Leiter der Tischtennis-Abteilung, Thomas Gra­segger, hatte folgendes Ergebnis: Bei den Herren siegte Arnold Hümmer vor Thomas Grasegger und Dieter Eichhorn; bei den Damen lautete die Reihenfolge: 1. Sylvia Gausmann, 2. Sabine Jettenberger, 3. Heidi Helfrich. Im Doppel der Herren standen Josef Willer und Dieter Eichhorn an der Spitze, bei den Damen gewan­nen die Geschwister Sabine und Andrea Jettenberger Rang 1. Bei den Tischtennis-Kreismeisterschaften zeigte sich wieder einmal, dass Sa­bine Jettenberger (2. Platz) und Heidi Helfrich (3. Platz) die zuverlässigsten Stützen des SCB waren. Im Doppel siegte Sylvia Gausmann mit ihrer Kollegin Eibl vom TSV Peißenberg. Andrea Jettenberger belegte den 2. Platz bei den Damen der C-Klasse, Thomas Graseg­ger den 3. Platz im Herren-Einzel der Senioren-A/B-Klasse.

Die Tischtennis-Herrenmannschaft I erreichte ihr wichtig­stes Ziel - der Abstieg aus der 2. Bezirksliga wurde durch einen 7. Tabellenplatz vermieden. Optimi­stisch blickte man deshalb in die Zukunft. Abteilungs­leiter Thomas Grasegger: „Wenn im nächsten Jahr noch intensiver trainiert werden kann, ist sogar ein Mittelplatz drin.“ Für höhere Ziele fehlte das Geld. „Nach mageren Jahren“ gab es auch für die Tischten­nis-Damenmannschaft II des SC Burgrain eine er­freuliche Veränderung. Es war ein langer und steiniger Weg vom „Schlusslicht“ der 2. Kreisliga bis zum Auf­stieg in die 1. Kreisliga. Mit 16:0 Punkten wurde dieses lang ersehnte Ziel von Andrea Jettenberger, Michaela Gärtner, Sylvia Gausmann, Conny Liebenow und Bri­gitta Grasegger erreicht. Die Damenmannschaft I mit Heidi Helfrich, Resi Adler, Sabine Jettenberger und Margret Knorr konnte sich einen 3. Platz in der Oberbay­ernliga erkämpfen.

Im Tischtennis spielte die Herrenmannschaft I weiter­hin in der 2. Bezirksliga Ammer/Würm mit dem neuen Team um Dieter Eichhorn, Thomas Grasegger, Sepp Willer, Arnold Hümmer, Thomas Frimmer, Klaus Vogel und Stefan Forka. Die Damenmannschaft I mit Heidi Helfrich, Sabine Jettenberger, Resi Adler, Margarete Knorr und Sylvia Gausmann „spielt in ge­wohnt souveräner Manier auf“. Nach dem Aufstieg der Damenmannschaft II in die 1. Kreisklasse wehte ihr dort „ein frischer Wind um die Nase“. Die männliche Ju­gend mit Streidl, Celik und den Just-Brüdern stand nach ihrem Aufstieg auch in der höheren Klasse „ihren Mann.“

Bei den Tischtennis-Clubmeisterschaften kam es im Dezember nach „spannenden und reizvollen Kämpfen“ zu einer „Wachablösung bei den Damen“. Erstmals rückte Sylvia Gausmann auf Platz 1. Sie konnte in dieser Saison ihr Spiel stark verbessern und wurde dafür mit dem Spitzenplatz belohnt. Im Doppel der Damen gehörte sie zusammen mit Brigitta Grasegger zur Spitze des Vereins. Bei den Herren errang Harry Helfrich den Clubpokal, im Doppel setzten sich Arnold Hümmer und Josef Willer durch. Unschlagbar auch in diesem Jahr die Familie Helfrich - Heidi und Harry ließen den Konkurrentinnen und Konkurrenten beim Mixed keine Chance.

Für die Tischtennis-Herren I sah es bei Saison-Halbzeit nicht so gut aus. Sie hatten in der 2. Bezirksliga bisher alle Spiel verloren und hielten der­zeit auf dem letzten Tabellenplatz die „rote Laterne“ in der Hand. Die Damenmannschaft I befand sich dage­gen erfreulicherweise auf dem 2. Platz der 1. Bezirksliga mit nur einem Punkt Rückstand hinter dem führenden TSV Schwabhausen. Die Damen II hielten sich gut im Mittelfeld der 1. Kreisliga, das glei­che galt für die Jungen in der 2. Kreisliga.

Bei der Jahreshauptversammlung im Juni teilte 1. Vorsitzender Albert Schönauer mit, dass der SC Bur­grain jetzt 550 Mitglieder (451 Erwachsene, 62 Kinder und 25 Jugendliche) zählte. 15 Übungsleiter mit Lizenz kümmerten sich um das sportliche Wohl aller Mitglie­der. Schönauer bedankte sich für die gute Unterstüt­zung des SC Burgrain beim Sportfest durch AOK, Kreissparkasse, Kreisjugendring und die Hacker-Pschorr-Brauerei. Er kritisierte freilich die immer schwächer werdende Beteiligung der Er­wachsenen am sportlichen Geschehen, freute sich aber auch darüber, dass die Bereitschaft der Kinder und Jugendlichen um so stärker gestiegen war. Aus dem Verein kam der Wunsch nach einer eigenen Fußball-Abteilung, da doch viele Burgrainer Buben beim 1. FC Garmisch-Parten­kirchen aktiv „am Ball sind“. Der vereinsei­gene Sportplatz war kaum einen Schritt näher gerückt. Ein Gutachten musste abgewartet werden, das Klarheit darüber geben sollte, ob der „Untergrund“ des vorgesehenen Grundstücks tauglich ist.

 

 

 

 

© Alois Schwarzmüller 2005

 

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